Deutsche Hersteller büßen etwas an Marktanteil ein

Pkw-Neuzulassungen legen im April im achten aufeinanderfolgenden Monat zu - Hoher Preisdruck

Deutsche Hersteller büßen etwas an Marktanteil ein

po Frankfurt – Am Pkw-Markt in Westeuropa hat sich auch im April die moderate Erholung der Neuzulassungen im achten Monat in Folge fortgesetzt. Wie die Herstellervereinigung ACEA mitteilte, wurden im Berichtsmonat in Westeuropa 3,6 % mehr Neufahrzeuge in den Verkehr gebracht. Kräftiger war die Aufwärtsbewegung in den neuen EU-Ländern mit einem Plus von 12,7 % (siehe Tabelle).Von den großen Märkten Europas schwächelte ausgerechnet der deutsche mit einem Minus von 3,6 %. Dagegen ging es in Spanien wegen einer Abwrackprämie und der Beschaffung von Mietwagen um 29 % nach oben, in Großbritannien um 8,2 % und in Frankreich um 5,8 %. Das spiegelt sich auch in den Verkaufszahlen der Hersteller. So mussten die deutschen Anbieter wegen der Schwäche am heimischen Markt von ihren kräftig gestiegenen Marktanteilen wieder etwas abgeben. Zusammen kamen sie in den ersten vier Monaten 2014 nur noch auf 36 %, vor einem Jahr waren es noch 36,9 %. Billig fährt vorGas gaben vor allem die Anbieter von Großserienfahrzeugen, besonders kräftig fuhr die Renault-Billigmarke Dacia nach vorn, aber auch die japanische Beteiligung Nissan zählte zu den Gewinnern (siehe Tabelle). “Das Absatzwachstum gerade im Volumensegment ist teuer erkauft – die steigenden Verkaufszahlen sind nicht zuletzt auf hohe Rabatte zurückzuführen”, merkt Peter Fuß, Partner von EY, an.Den Herstellern machten die hohen Überkapazitäten und der heftige Preisdruck zu schaffen – gerade in Deutschland und Frankreich. Angesichts der guten Entwicklung der deutschen Premiummarken auf den außereuropäischen Märkten sei aber der leichte Rückgang des Marktanteils auf dem margenschwachen EU-Markt zu verschmerzen, so Fuß.So schön das anhaltende Wachstum wirkt – noch immer liegt der Markt um ein Fünftel unter dem Niveau des Jahres 2008. “Der europäische Automarkt befindet sich noch immer in der Krise”, meint EY-Experte Fuß. Auch Carlos da Silva von IHS Automotive weist darauf hin, dass der europäische Automarkt noch einen weiten Weg vor sich habe, ehe er für die meisten Anbieter wieder gesunde Bedingungen biete.Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hebt hervor, dass der witterungsbedingt schwach gestartete US-Markt im April die Drehzahl erhöht habe. Ein zweistelliges Plus gab es in China. Enttäuschend war die Entwicklung in Brasilien, Russland, Indien und Japan.