Immobilien

Deutsche Konsum kriegt doch noch Geld von Elgeti-Firma Obotritia

Die Immobilienfirma Deutsche Konsum könnte noch mit einem blauen Auge aus der Darlehnsbeziehung mit dem in Schwierigkeiten steckenden Großaktionär Obotritia herauskommen.

Deutsche Konsum kriegt doch noch Geld von Elgeti-Firma Obotritia

Deutsche Konsum kriegt doch noch Geld von Elgeti-Firma Obotritia

Teilrückzahlung von Darlehensforderung

hek Frankfurt

Aufatmen bei der Immobiliengesellschaft Deutsche Konsum Reit: Der klamme Großaktionär Obotritia Capital hat einen beträchtlichen Teil der ausstehenden Darlehnsforderung zurückgezahlt. Wie das auf Nahversorgungsimmobilien spezialisierte Unternehmen mitteilt, sind 30,6 Mill. Euro getilgt worden. Weitere 7,4 Mill. Euro sollen im laufenden Quartal folgen. Das habe Obotritia, hinter der der bekannte Investor Rolf Elgeti steckt, in Aussicht gestellt.

Da Deutsche Konsum die Forderung bereits bilanziell weitgehend abgeschrieben hat, führt der Zufluss zu einem außerordentlichen Ertrag von insgesamt 28,2 Mill. Euro. Dieser wird den Angaben zufolge im Geschäftsjahr 2023/24 verbucht, das am 30. September 2024 endete. Der Ergebnisbeitrag basiert auf der eingegangenen und der erwarteten Zahlung. Für den Restbetrag bekommt Obotritia jetzt Zeit bis Ende 2025, sechs Monate mehr als bisher.

Cashpooling

Die Forderung geht darauf zurück, dass Deutsche Konsum jahrelang Geld bei Obotritia geparkt hat. Laut dem früheren Finanzvorstand Christian Hellmuth habe man Liquidität kurzfristig zu 8% unbesichert anlegen können. Dies habe Deutsche Konsum wie ein Cashpooling bis Frühjahr 2023 genutzt. Das Dumme war nur, dass Obotritia in Schwierigkeiten geriet, so dass nach Kündigung des Darlehensrahmenvertrags der ausstehende Betrag von 62,5 Mill. Euro nicht Ende September 2023 beglichen wurde. Daraufhin wurden die Stellung von Sicherheiten und ein Tilgungsplan vereinbart. Dennoch schrieb Deutsche Konsum 70% der Forderung ab.

Verlustanzeige

Der einstige Analyst und Aktienstratege Elgeti saß in dem Ganzen lange auf beiden Seiten: Bis Juli 2023 stand er an der Spitze des Deutsche-Konsum-Vorstands, leitete dann bis November 2023 den Aufsichtsrat und gehört nach wie vor dem Gremium als Mitglied an. Zugleich ist er persönlich haftender Gesellschafter und General Partner von Obotritia, die 28,5% der Deutsche-Konsum-Aktien hält und das Darlehen von Deutsche Konsum bekommen hat. Obotritia hat im September eine Verlustanzeige gestellt – mehr als die Hälfte des Grundkapitals ist verbraucht – und eine Restrukturierung ihrer Hybridanleihe angekündigt.

Die Investmentgesellschaft will Zins-Step-up-Termine und Kündigungsrechte der Gläubiger um drei Jahre verschieben und den Erhöhungssatz auf 0,25% senken.

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