Deutsche Start-ups erhalten wieder mehr Geld
Deutsche Start-ups
erhalten wieder
mehr Geld
Reuters Frankfurt
Erstmals seit fast drei Jahren konnten deutsche Start-ups einer Studie zufolge bei Investoren wieder mehr Geld einsammeln. In den ersten sechs Monaten 2024 stieg das Gesamtvolumen der Finanzierungsrunden für aufstrebende Unternehmen um 12% auf 3,4 Mrd. Euro, wie das am Dienstag veröffentlichte Startup-Barometer von EY ergab. Dies sei der dritthöchste Wert für ein erstes Halbjahr seit Beginn der Zeitreihe 2015. Rund ein Drittel der Summe sei an Firmen in Berlin geflossen. Mit 277 Mill. Euro sammelte der Kölner Anbieter von Übersetzungssoftware DeepL im Berichtszeitraum das meiste Geld ein.
Allerdings sei die Anzahl der Finanzierungsrunden um 19% auf 367 gesunken, hieß es weiter. Besonders junge und kleine Firmen hatten Probleme, an Geld zu kommen. So seien Deals mit Volumina von weniger als 5 Mill. Euro um ein Drittel eingebrochen. Dies sei alarmierend, warnte Thomas Prüver, Partner bei EY. „Gerade diese Abschlüsse sind nötig, um aus guten Ideen anwendbare Produkte und Dienstleistungen zu formen.“
Der Anstieg des Finanzierungsvolumens insgesamt sei zwar positiv, sagte Franziska Teubert, Geschäftsführerin des Startupverbands. „Wir sind aber noch nicht über den Berg.“ Daher müsse die Bundesregierung die aktuelle Entwicklung unter anderem mit einer erleichterten Zuwanderung von Fachkräften fördern. Laut einer jüngst veröffentlichten Studie des Verbands stieg die Zahl der Neugründungen im ersten Halbjahr um 7% im Vergleich zum Vorjahr.