ds Frankfurt – In der Corona-Pandemie werden die Karten bei der Reputation der Dax-Unternehmen neu gemischt. Ein ehemals viel geschmähter Telekommunikationsanbieter, der nun während der Lockdowns viel zum reibungslosen mobilen Arbeiten beiträgt, steht jetzt auf dem höchsten Treppchen und verweist die renommierten Autohersteller auf die Plätze: Die Deutsche Telekom hat sich mit knappem Vorsprung vor BMW und VW an die Spitze des Reputationsindex Dax des Wirtschaftsforschungsinstituts Dr. Doeblin gesetzt. “Kompetente Mitarbeiter”Das zeigt eine vom 18. November bis 2. Dezember online durchgeführte Umfrage bei gut 1 000 Personen. Ein Jahr zuvor hatte sich der ehemalige Staatsmonopolist noch mit Rang 5 begnügen müssen, während die Spitzenplätze damals von BMW und Volkswagen gehalten wurden (siehe Tabelle). Abgefragt wurden die sieben Kriterien Bekanntheit, Sympathie, Dynamik, Finanzielle Solidität, CSR-Engagement, Guter Arbeitgeber sowie Verbundenheit mit dem Standort Deutschland. Die Reputation der Telekom gründet sich laut Studie vor allem auf Kundenerfahrungen. Die Kommentare der Befragten beinhalteten Aussagen wie “erbringt überzeugende Leistung, sowohl im Internet- und Festnetzbereich als auch beim Mobilfunk”, “bodenständiges Unternehmen”, “gutes Preis-/Leistungsverhältnis”, “schnelles Internet” sowie “sehr nette kompetente Mitarbeiter”. “Schafft es durch jede Krise”Trotz der Branchenprobleme in der Automobilindustrie, die den Wandel vom Verbrenner zum Elektroantrieb gestalten muss, bleibt die Reputation der Hersteller hoch: BMW (“bauen gute Autos und präsentieren das gut”, “stehen auch für Qualität”) und Volkswagen (“schafft es durch jede Krise”, “Innovation und Tradition”) sind mit identischen Ergebnissen in den Top 3 platziert. Dazu hält sich mit Daimler noch ein dritter Autokonzern in den Top 10.Während der Reputationsindex im Durchschnitt der 30 Dax-Gesellschaften mit jeweils 141 Prozentpunkten im Dezember 2019, Juni und Dezember 2020 unverändert blieb, verbesserten sich im gleichen Zeitraum die Top-10-Gesellschaften im Dax von durchschnittlich 218 über 223 auf 235. “Größe zählt”, so Projektleiter Jürgen Doeblin. “Die Coronakrise hinterlässt bei den bedeutendsten Aktiengesellschaften keine Reputationsschäden. Ihre weltweite Präsenz verleiht ihnen in der öffentlichen Wahrnehmung eine Aura von Stabilität und Sicherheit.”Reputationsgewinne verbuchten die Dax-Gesellschaften gegenüber Juni 2020 vor allem bei den Einzelindikatoren “Sympathie”, “Finanzielle Solidität” und “Guter Arbeitgeber”. Der Gesamt-Spitzenreiter Deutsche Telekom belegt auch jeweils den ersten Rang bei den EinzeIindikatoren “Finanzielle Solidität”, “Dynamik” und “Verbundenheit mit dem Standort Deutschland”. BMW steht auf Rang 1 bei “Guter Arbeitgeber”. Adidas liegt bei “CSR-Engagement” und “Sympathie” vorn. Beim Indikator “Bekanntheit” sind die Top 10 in der Reputationsstudie nahe beieinander.