Deutsche Wohnen blockt Vonovia ab

Berliner sehen geringere Synergien und Steuerbelastung bei Übernahmeofferte

Deutsche Wohnen blockt Vonovia ab

ge/ste Berlin/Hamburg – Nach der erzwungenen Kapitulation beim Erwerb der LEG wehrt sich der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen gegen die beabsichtigte Übernahme durch den Marktführer Vonovia. Die gemischte Aktien- und Barofferte sei unattraktiv für die eigenen Shareholder, spiegele nicht das eigene Wertsteigerungspotenzial wider und rufe Steuerzahlungen für die Aktionäre hervor, die die ohnehin magere Prämie überträfen, listete Wohnen-Chef Michael Zahn auf. Auf sich allein gestellt könnten die Berliner über milliardenschwere Zukäufe ihr operatives Ergebnis (FFO) doppelt so hoch drehen, wie das Vonovia-Konzept realistischerweise ermögliche.Während Zahn das Bochumer Angebot in Grund und Boden stampfte, muss Vonovia bis zur Hauptversammlung Ende November 75 % der Aktionäre überzeugen, der Wohnen-Offerte zuzustimmen. Bei einer gelungenen Übernahme könnte der Kunstname durch das gut beleumundete Deutsche Wohnen ersetzt werden. Ohne sich zu den Wohnen-Vorwürfen äußern zu wollen, sagte Vonovia-CFO Stefan Kirsten generell, dass absolute Kompromisslosigkeit zu “krachendem Scheitern” führen könne. Deutsche Wohnen wird von der Deutschen Bank, Goldman Sachs (bis zum Vortag für LEG tätig) und Perella Weinberg beraten. Alle drei Immobilienwerte verbuchten gestern an der Börse hohe Gewinne.Beim Hamburger Konkurrenten TAG Immobilien bleibt man derweil gelassen. Für die eigenen Immobilien und Mieter habe die Transaktion, mit der Vonovia ihre Marktführerschaft deutlich ausbauen würde, keine Auswirkungen, ebenso wenig für die Strategie am Kapitalmarkt, betont Finanzvorstand Martin Thiel im Interview der Börsen-Zeitung. “Wir bieten Investoren eine Alternative zu den großen Wettbewerbern.”—– Nebenstehender Kommentar- Berichte und Interview Seite 11