Deutsche Wohnen fährt strammen Expansionskurs
Von Ulli Gericke, BerlinDie Deutsche Wohnen hat aktuell knapp 90 000 Wohnungen und 1 100 Gewerbeimmobilien im Besitz, die mit nahezu 5,2 Mrd. Euro bewertet werden. Gut die Hälfte des Bestands liegt im Großraum Berlin. Weitere Schwerpunkte sind das Rhein-Main-Gebiet, das Rheinland sowie nach der letztjährigen Übernahme von 23 500 Baubecon-Wohnungen von der britischen Barclays Bank die Region Hannover/Braunschweig/Magdeburg.Die Deutsche Wohnen wurde vor 15 Jahren von der Deutschen Bank gegründet. Grundstock ihres Portfolios waren Wohnungen, die 1998 von der Pensionskasse Hoechst und vom Bundesland Rheinland-Pfalz erworben worden waren. Ein Jahr später erfolgte die Börseneinführung. Aber erst nach Aufhebung des Beherrschungsvertrages mit der Deutschen Bank ist die Deutsche Wohnen seit Juli 2006 eine unabhängige börsennotierte AG. Mit dem Erwerb der in Berlin ansässigen Gehag zwölf Monate später begann eine beachtliche Expansion, die das Unternehmen mit diversen Kapitalerhöhungen in die Spitze der hiesigen Immobilienbranche katapultierte und als Schwergewicht in den MDax. Zum umfangreichen Berliner Wohnungsbestand gehören einige Siedlungen aus den Jahren kurz vor und nach dem Ersten Weltkrieg, die von der Unesco als Weltkulturerbe anerkannt wurden.Neben dem Wohnimmobiliengeschäft betreibt Deutsche Wohnen auch diverse Senioren- und Pflegeheime, die unter der Marke Katharinenhof firmieren. Erst vor gut einer Woche hat das Management seine Prognose für den operativen Gewinn (Funds from Operations, FFO) für das laufende Jahr leicht erhöht.