Deutsche Wohnen reduziert Schulden
ge Berlin – Der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen profitiert unverändert von der Wohnungsknappheit in Ballungsräumen, den daraus folgenden hohen Mieten und minimalen Leerständen sowie der schnelleren Integration des einstigen Konkurrenten GSW Immobilien. Entsprechend hält das MDax-Unternehmen an seiner im Sommer hochgeschraubten Prognose fest. Trotz vorgezogener Renovierungsaufwendungen peilen die Berliner für 2014 einen operativen Gewinn (FFO, Funds from Operations, ohne Verkaufserlöse) von 220 Mill. Euro an. Mit der jüngst realisierten Refinanzierung von 1,36 Mrd. Euro werde eine Zinsersparnis von jährlich 39 Mill. erreicht.Dieser “exzellente Zugang zum Kapitalmarkt”, mit dem die Deutsche Wohnen in den vergangenen fünf Jahren mehr als 2,2 Mrd. Euro an frischem Eigenkapital eingesammelt hatte, war für die Ratingagentur Moody’s einer der Gründe, die Kreditwürdigkeit des MDax-Werts in einer ersten Bewertung mit “Baa1” zu benoten – der drittletzten Investment-Grade-Stufe. Der Ausblick sei stabil. Zugleich gehen die Analysten aber davon aus, dass der Vorstand die effektive Verschuldungsquote bis Ende nächsten Jahres von heute 53,5 % auf rund 50 % drückt. Die hohen Zuwachsraten beim Gewinn resultieren im Wesentlichen aus der Übernahme des Berliner Vermieters GSW mit seinen fast 60 000 Wohnungen. Dank der raschen Integration sollten schon in diesem Jahr mehr als die erhofften 10 Mill. Euro an Synergien erreichbar sein, schreibt der Vorstand im Zwischenbericht. Da zugleich Immobilien als Anlage mehr denn je gefragt seien, verdoppelte die Wohnen ihr Verkaufsergebnis aus nicht strategischen Wohnungsbeständen auf nahezu 39 Mill. Euro. Gegen SteuerzahlungenDer Cash-flow aus Investitionstätigkeit verbuchte dadurch einen Zufluss von knapp 200 Mill. Euro. Hinzu kamen 103 Mill. von der Deutschen Bank, die vor einigen Wochen 5,02 % der GSW übernommen hatte. Damit ist sichergestellt, dass ihre frühere Immobilientochter Deutsche Wohnen auch bei anhaltendem Aktien-Tausch von ehemaligen GSW-Eignern nicht über 94,9 % der Stimmen kommt, ab der Grunderwerbsteuer für den GSW-Deal fällig wird. Aktuell liegt der Anteil bei 91,7 %.