Deutsche Wohnen schreibt hoch
Der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen profitiert nach wie vor von steigenden Mieten in Ballungszentren. In den ersten neun Monaten kam das operative Ergebnis um 11 % auf 367 Mill. Euro voran. Zudem stellt das Unternehmen eine Aufwertung des Portfolios um bis zu 1,5 Mrd. Euro in Aussicht.hek Frankfurt – Der Wohnungsvermieter Deutsche Wohnen hat die Prognose für das laufende Geschäftsjahr leicht angehoben. Das Management peilt nun einen operativen Gewinn zwischen 473 Mill. und 478 Mill. Euro an. Zuvor hatte der Konzern Funds from Operations (FFO1) von 470 Mill. Euro (Vorjahr: 432 Mill. Euro) in Aussicht gestellt. Für die zweite Jahreshälfte 2018 kündigt Deutsche Wohnen eine weitere Aufwertung des Immobilienportfolios um bis zu 1,5 Mrd. Euro an. Diese Neubewertung fällt nach Einschätzung der US-Bank J.P. Morgan höher aus als erwartet. Im ersten Halbjahr hatte der Konzern das Portfolio bereits um 678 Mill. Euro hochgeschrieben, im dritten Quartal erfolgte keine Bewertungsanpassung.”Wir wachsen genau in den Regionen, die wirtschaftlich attraktiv und dynamisch sind”, sagte Vorstandschef Michael Zahn am Mittwoch und kündigte weitere Investitionen in Städten wie Berlin, Dresden und Leipzig an. Deutsche Wohnen vermietet 163 000 Wohnungen, die sich zum größten Teil im Großraum Berlin befinden, und 2600 Gewerbeeinheiten im Marktwert von rund 20 Mrd. Euro. Außerdem gehören Pflegeheime zum Portfolio.Die durchschnittliche monatliche Vertragsmiete im Bestand betrug Ende September 6,55 Euro je Quadratmeter. Auf vergleichbarer Basis ergab sich ein Anstieg binnen Jahresfrist von 3,5 %. Im Großraum Berlin legten die Mieten um 3,8 % zu. Der Leerstand blieb laut Deutsche Wohnen mit 1,9 % auf niedrigem Niveau. An der Börse kamen Zahlen und Ausblick gut an. Die Aktie legte am Mittwoch bis zu 3 % zu. Bei Kursen um 42,25 Euro (plus 1 %) notiert der Titel deutlich über dem Nettovermögenswert je Aktie von 37,76 Euro.Die Wohnungsbewirtschaftung brachte im Neunmonatszeitraum 500 Mill. Euro Ertrag (plus 8 %), während die Verkaufsgewinne um die Hälfte auf 13,5 Mill. Euro zurückgingen. Pflege und betreutes Wohnen steuerten 38 Mill. Euro bei. Die Auslastung der Pflegeeinrichtungen der Katharinenhof, an der Deutsche Wohnen 49 % hält, befinde sich mit 98 % seit Jahren auf überdurchschnittlich hohem Niveau. Unter dem Strich blieben nach neun Monaten 757 Mill. Euro Gewinn hängen, ein Anstieg um 7 %. 5600 Einheiten gekauftÄhnlich wie Konkurrenten steckt Deutsche Wohnen mehr Geld in die Modernisierung. Bis September wurden die Ausgaben hierfür um ein Drittel auf 191 Mill. Euro aufgestockt. Der Konzern kündigte an, diese Investitionen weiter zu erhöhen. Modernisierungsausgaben können in der Regel über Mieterhöhungen weitergegeben werden. Die Ausgaben für Instandhaltung gingen dagegen um ein Zehntel auf 67 Mill. Euro zurück. Gekauft hat Deutsche Wohnen im laufenden Jahr bisher 5600 Wohn- und Gewerbeeinheiten für 980 Mill. Euro. Je knapp die Hälfte der erworbenen Objekte liegt in Berlin und in Dresden/Leipzig. Verkauft wurden zur Portfoliobereinigung 1500 Einheiten.Wie erläutert wird, hat sich aufgrund der Akquisitionen der Verschuldungsgrad (Loan to Value) im Vergleich zu Ende 2017 um zwei Prozentpunkte auf 36,5 % erhöht. Er bewege sich damit im Zielkorridor von 35 % bis 40 %. Die durchschnittliche Restlaufzeit der Finanzverbindlichkeiten liege bei knapp acht Jahren bei Zinskosten von 1,3 %.