Deutsche Wohnen will eigenständig bleiben

Keine Fusionsgespräche mit Vonovia - Dax-Aufstieg

Deutsche Wohnen will eigenständig bleiben

hek Frankfurt – Der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen stellt den Aktionären nach dem Aufstieg in den Dax weiteres Wachstum in Aussicht. Der Strategieplan für die nächsten Jahre setze den Kurs klar auf Wachstum, sagt Vorstandschef Michael Zahn auf der virtuellen Hauptversammlung. Auch in Coronazeiten halte der Konzern an hohen Investitionen und an der Instandhaltung und Sanierung der Immobilien fest.Die Dax-Aufnahme zum 22. Juni wertet Zahn als Bestätigung der Gesamtstrategie und der Attraktivität der Aktie. Der Aufstieg sei große Verantwortung und Ansporn, die Wachstumsstrategie fortzusetzen, die auf deutsche Metropolen und Ballungszentren in unmittelbarer Nähe dieser Städte ausgerichtet ist.Mit Blick auf die erneut aufgeflammte Diskussion über eine Übernahme durch Branchenführer Vonovia, der bereits seit knapp fünf Jahren dem Dax angehört, gibt Zahn zu bedenken, dass Größe nicht automatisch Effizienz bedeute. Dafür sei die Konzentration des Portfolios entscheidend. Deutsche Wohnen sei als eigenständiges Unternehmen erfolgreich, wie der Dax-Aufstieg zeige. Der aktuelle Unternehmenswert habe deutliches Aufwärtspotenzial. Zudem sei es für Investoren vorteilhaft, wenn sie zwischen verschiedenen Anlageoptionen wählen könnten. Von Investorenseite gebe es Bestätigung und “zumindest keine Signale für eine Konsolidierung”, sagt Zahn. Zwischen den Vorständen der beiden Konzerne hätten keine Gespräche über eine Fusion stattgefunden. Auch sei ein Zusammenschluss bisher kein Gegenstand der Gespräche mit Aktionären gewesen.Mit der Fokussierung auf deutsche Metropolen unterscheide sich Deutsche Wohnen deutlich von anderen Wohnimmobilienkonzernen, sagt Zahn. Er begründet diese Ausrichtung mit Megatrends wie der Urbanisierung. Von der Pandemie sieht sich Deutsche Wohnen kaum betroffen. “Wir kommen gut durch die Krise”, versichert Zahn: “Weder auf der Wohn- noch auf der gewerblichen Seite haben wir bislang signifikante Mietausfälle.” Finanzvorstand Philip Grosse bestätigt den Ausblick für 2020. Demnach stellt sich Deutsche Wohnen auf einen stagnierenden operativen Gewinn ein. 2019 lagen die Funds from Operations bei 538 Mill. Euro. Von der im Berliner Mietendeckelgesetz vorgeschriebenen Absenkung von Bestandsmieten auf 120 % der festgelegten Obergrenzen im November sind laut Vorstandsmitglied Lars Urbansky etwa 30 % der Mietverträge des Konzerns in der Hauptstadt betroffen.Bei den Abstimmungen fällt auf, dass der Aufsichtsratschef Matthias Hünlein bei seiner Wiederwahl in das Gremium 23,9 % Nein-Stimmen erhielt. Viele Aktionäre stoßen sich daran, dass Hünlein dem Aufsichtsrat bereits seit 20 Jahren angehört. – Personen Seite 12