Deutschland-Tourismus kommt wieder in Schwung
Tourismus in Deutschland kommt wieder in Schwung
Reuters Berlin
Der Deutschland-Tourismus kommt auch dank des 49-Euro-Tickets in Schwung: Hotels, Pensionen, Campingplätze und andere Beherbergungsstätten zählten im Juni fast so viele Gästeübernachtungen wie vor der Corona-Pandemie. Die Zahl stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,1% auf 49,5 Millionen Übernachtungen, wie das Statistische Bundesamt am Freitag nach vorläufigen Ergebnissen mitteilte.
Im gesamten ersten Halbjahr hinkt die Branche laut Verband Dehoga dem Stand des Jahres 2019 aber immer noch hinterher. “Nach drei Verlustjahren in Folge liegt die Zahl der Gästeübernachtungen weiterhin 1,7% unter dem Vor-Corona-Niveau”, hieß es Insbesondere die Gäste aus dem Ausland fehlten. Erschwerend hinzu kämen die gestiegenen Kosten bei Lebensmitteln, Personal und Energie, die anhaltend hohe Inflation sowie der Arbeits- und Fachkräftemangel.
Statistische Effekte
Im Mai lag das Niveau der Übernachtungen bereits 5,6% über dem Stand von 2019 und nun im Juni wieder leicht 2,2% darunter. Dies dürfte auch auf einen statistischen Effekt zurückzuführen sein, denn Pfingsten fiel 2019 in den Juni und in diesem Jahr in den Mai.
Die Zahl der Übernachtungen von Gästen lag im Juni bei 42 Millionen, das war 1% weniger als im Juni 2019. Bei Gästen aus dem Ausland lag die Zahl mit 7,5 Millionen Übernachtungen immer noch um 8,7% unter dem Vorkrisenniveau.
Deutschland kann wie andere Länder wieder auf mehr kauffreudige Touristen aus China hoffen. Denn das Ministerium für Kultur und Tourismus in Peking hob am Donnerstag die aus der Pandemiezeit stammenden Beschränkungen für Gruppenreisen nach Deutschland und in weitere westliche Länder auf. Vor der Pandemie zählten Chinesen weltweit zu den ausgabefreudigsten Touristen.
Hoffnung auf kauffreudige Touristen
Im Jahr 2019 gaben Chinesen auf Auslandsreisen insgesamt 255 Mrd. Dollar aus, wovon geschätzte 60% Prozent auf Gruppenreisen entfielen.
Die Corona-Pandemie hatte Tourismus und Gastgewerbe in den vergangenen drei Jahren massive Geschäftseinbußen eingebrockt. Die anhaltende Reiselust der Deutschen hilft nun bei der Erholung. Allerdings schmälert die hohe Inflation die Kaufkraft vieler Verbraucherinnen und Verbraucher. Viele Menschen müssen deshalb ihren Konsum teilweise spürbar einschränken, zumal auch Reisen deutlich teurer geworden ist: Pauschalreisen etwa kosteten im Juli 9% mehr als ein Jahr zuvor.