Deutz beendet China-Joint-Venture

Ausstieg aus Markt für Lkw-Motoren - Expansion bei Baggern und Traktoren

Deutz beendet China-Joint-Venture

cru Düsseldorf – Der Kölner Motorenbauer Deutz hat sich von seinem Anteil an dem vor elf Jahren gegründeten chinesischen Gemeinschaftsunternehmen Deutz Dalian getrennt – und steigt damit auch vollständig aus der Produktion von Lastwagen-Motoren aus. Das Unternehmen habe den im Juli angekündigten Verkauf von 50 % der Anteile an dem Joint Venture an den chinesischen Lastwagenhersteller und 50-Prozent-Miteigentümer FAW abgeschlossen, teilte Deutz am Montag mit, ohne konkretere Finanzdetails zu nennen. Neue Kooperationen geplantZugleich befinde man sich in Gesprächen über neue Kooperationen in China. Bei diesen neuen Kooperationen geht es jedoch um die Produktion von Motoren für Bau- und Landmaschinen. Einer der beiden neuen Partner, mit denen Verträge noch im Jahr 2018 abgeschlossen werden sollen, ist der größte chinesische Traktorenhersteller YTO, wie Vorstandschef Frank Hiller der Börsen-Zeitung sagte. Der Anteilsverkauf an Deutz Dalian steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung der chinesischen Behörden. Trotz Beendigung des langjährigen gemeinsamen Joint Ventures werden Deutz und FAW auch zukünftig in einer Kunden-Lieferantenbeziehung partnerschaftlich zusammen arbeiten, und Deutz kann auf Wunsch weiterhin Motoren für Off-Highway-Anwendungen von dort beziehen. Kein Gewinnminus erwartetZu diesem Zweck haben beide Unternehmen eine Vereinbarung getroffen, in Zukunft weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu prüfen. Der Ausstieg aus dem Joint Venture Deutz Dalian wird laut Deutz-Mitteilung voraussichtlich keine signifikanten Ergebnisauswirkungen im laufenden Geschäftsjahr 2018 haben.Der Kurs der im SDax notierten Deutz-Aktie reagierte am Montag mit einem Plus von zeitweise 1,4 % auf 6,11 Euro. Der Börsenwert des Konzerns hat sich damit seit Februar 2016 verdoppelt auf 740 Mill. Euro. Produktion vor OrtDie beiden neuen China-Kooperationen sollen neben den beiden Partnern, die mit Motoren für ihre Bagger und Traktoren beliefert werden, auch andere Kunden bedienen. “Wir können in China nur erfolgreich sein mit Produktion vor Ort”, sagte Hiller. Allein 100 000 Motoren jährlich braucht der eine der beiden Kooperationspartner. Zum Vergleich: Das entspricht der halben Jahresproduktion von Deutz.In einigen Jahren dürfte dementsprechend der neue China-Vorstoß das Unternehmen grundlegend verändern. “Der Umsatzanteil in Asien wird sich dann von heute knapp 10 % auf 30 % verdreifachen”, erwartet Hiller. Derzeit liegt der Gesamtumsatz des Konzerns bei rund 1,6 Mrd. Euro im Jahr.