Dialog erhält grünes Licht für Atmel-Übernahme
igo Stuttgart – Das Hin und Her zwischen dem Halbleiterhersteller Dialog Semiconductor und den Kritikern der geplanten Übernahme des US-Chipherstellers Atmel hat vorläufig ein Ende. Am Donnerstag stimmten knapp 62 % des Grundkapitals bei der Hauptversammlung für die 4,6 Mrd. Dollar schwere Transaktion, teilte Dialog mit.Dabei kam dem Konzern die im Vergleich zum Vorjahr hohe Teilnahmequote von 54 % des ausgegebenen Grundkapitals zugute. 2014 waren nur 32 % vertreten gewesen. Bei der Abstimmung hatte eine einfache Mehrheit ausgereicht, da Dialog eine Aktengesellschaft nach englischem Recht ist. Der Kurs der im TecDax notierten Aktie schwankte nach Bekanntgabe stark und schloss am Abend auf Xetra 0,3 % schwächer.Nachdem die Übernahmeabsicht Ende September öffentlich wurde, hatten die Aktionärsdienstleister Institutional Shareholder Services (ISS) und Glass Lewis sowie der Finanzinvestor Elliott die Pläne von Dialog öffentlich kritisiert. Sie hatten empfohlen, gegen die Übernahme zu stimmen, da der Preis für Atmel zu hoch sei.Dialog-Vorstandschef Jalal Bagherli zeigte sich nach der Hauptversammlung erleichtert. Die Übernahme sei sinnvoll, da Dialog sich damit weniger abhängig von einzelnen Kunden mache, sagte er. Nun stehe nur noch die Zustimmung der Atmel-Aktionäre aus.Elliott bedauerte dagegen das Ergebnis. Das Management müsse nun beweisen, dass die Übernahme wirklich Wert schaffe und jene Aktionäre überzeugen, die den Deal für wenig durchdacht hielten. Elliott hatte den Anteil an Dialog wenige Tage vor der Versammlung von 3,6 auf 5 % aufgestockt.