Dialog erhöht Umsatzprognose

Chipentwickler registriert starke Nachfrage nach Computern in der Coronakrise

Dialog erhöht Umsatzprognose

sck München – Der Chipentwickler Dialog Semiconductor hat angesichts einer hohen Nachfrage nach Computern in der Coronakrise fürs Geschäft seinen Ausblick angehoben. Der Umsatz dürfte im laufenden zweiten Quartal zwischen 290 Mill. und 305 Mill. Dollar liegen, teilte das Unternehmen in London mit.Anfang Mai hatte Dialog noch mit Konzernerlösen in einer Bandbreite von 260 Mill. bis 290 Mill. Dollar gerechnet. Der Aktienkurs legte am Mittwoch kräftig zu. Der aufgrund der Pandemie starke Trend zum Homeoffice habe zu einer überraschend starken Nachfrage nach Notebooks, Tablets und ähnlichen elektronischen Geräten geführt, berichtete Dialog. Aktie legt um 10 Prozent zuDas Unternehmen geht auch für das dritte Quartal von einer schwungvollen Entwicklung aus. Die vollständigen Zahlen für das bis 26. Juni laufende Geschäftsquartal will das Unternehmen am 5. August veröffentlichen. Angaben zu den Erwartungen für die Bruttomarge und den operativen Gewinn machte Dialog Semiconductor am Mittwoch nicht.Die Anleger reagierten auf die Nachricht wohlwollend. Die Aktie von Dialog Semiconductor sprang in der Spitze um 9,6 % und beendete den Xetra-Handel bei 40,62 Euro (+6,4 %). Das Unternehmen bringt am Markt 2,8 Mrd. Euro auf die Waage. Analysten nahmen den erhöhten Ausblick positiv auf. Oddo BHF erhöhte ihr Kursziel für das Papier um 4 auf 52 Euro und bestätigte ihre Kaufempfehlung. Credit Suisse bekräftigte ihre Einschätzung für den Titel mit “Outperform”.Seit ihrem Tief von 18,15 Euro Mittel März infolge der Panikreaktion der Investoren an den Börsen wegen Corona hat der Anteilschein rund ein Viertel an Wert gewonnen. Lieferketten intaktNoch Anfang Mai hatte Dialog Semiconductor ihren Ausblick auf das laufende Jahr wegen der Seuche zurückgezogen. Der wegen der Pandemie zu erwartende Wirtschaftsabschwung führe zu einer ungewöhnlich unklaren Sicht auf das zweite Halbjahr, warnte seinerzeit das Management. Konzernchef Jalal Bagherli betonte damals aber, dass die Lieferketten und Vertragshersteller nahezu vollständig einsatzfähig seien (vgl. BZ vom 7. Mai).Im Frühjahr war Dialog Semiconductor überraschend aus dem MDax und zugleich aus dem TecDax genommen worden, da nur Aktien von Unternehmen mit juristischem Sitz in der Europäischen Union Mitglied in der Dax-Familie sein können. Wegen des Austritts Großbritanniens aus der EU musste der Chiphersteller daher die deutschen Indizes verlassen. Dialog stellt sich durch Expansion via Zukäufe zunehmend breiter auf.