Dialog erwartet "Ja" zu Atmel-Übernahme

Konzern wirft Kritiker Elliott Risiko-Arbitrage vor

Dialog erwartet "Ja" zu Atmel-Übernahme

igo Stuttgart – Der deutsch-britische Halbleiterhersteller Dialog Semiconductor rechnet mit der Zustimmung seiner Aktionäre zur Übernahme des US-Wettbewerbers Atmel für 4,6 Mrd. Dollar bei der Hauptversammlung am 19. November. Das Unternehmen habe in Gesprächen mit langfristig orientierten Großaktionären Zuspruch zu dem Deal erfahren. “Dialog geht davon aus, die erforderliche Zustimmung der Aktionäre zu erhalten”, schreibt der Konzern in einer Reaktion auf die jüngste Kritik an der Transaktion. Dem Management reicht bei der Versammlung eine einfache Mehrheit, um die Übernahme vollziehen zu können.Der Finanzinvestor Elliott, der über zwei Fonds nach eigenen Angaben 2,9 % an Dialog hält, hatte Aktionären am Montag in einem offenen Brief dazu geraten, gegen die Übernahme zu stimmen. Diese sei zu teuer und vernichte für Dialog-Aktionäre rund 500 Mill. Dollar an Wert (vgl. BZ vom 11. November).Elliott habe eine von “kurzfristiger Risiko-Arbitrage” geprägte Motivation für das Schreiben, heißt es nun von Dialog. Neben den Anteilen an Dialog halte Elliott Short-Positionen auf Atmel-Aktien und würde von einem Kursrückgang bei Atmel-Aktien profitieren. Zudem habe Elliott die Prämie, die Dialog auf den Marktwert von Atmel zu zahlen bereit ist, falsch berechnet. Elliott hatte einen Aufschlag von 92 % errechnet und diesen als zu hoch bezeichnet. Dialog zahle eine Prämie von 33 % auf den Durchschnittspreis der Atmel-Aktie in den 30 Tagen vor Bekanntgabe der Übernahmeabsicht im September, so das Unternehmen. Diese Prämie sei mit den Aufschlägen bei bisherigen Übernahmen in der Halbleiterindustrie vergleichbar.Dialog sieht unverändert große Synergieeffekte durch die Übernahme. Der Konzern will durch den Zukauf das Geschäft mit der Automobilindustrie und dem Internet der Dinge ausbauen, um weniger abhängig von Großkunden wie Apple im Bereich Smartphones und Tablets zu sein. Dialog plane weiterhin, die Übernahme im ersten Quartal 2016 abzuschließen. Die Wettbewerbsbehörden in Deutschland haben dem Deal bereits zugestimmt.