Dialog Semiconductor emanzipiert sich
scd/dpa-afx Frankfurt/London – Der Chipentwickler Dialog Semiconductor sieht sich nach einem starken dritten Quartal auf gutem Weg, seine Abhängigkeit vom Großkunden Apple weiter zu reduzieren. Ein Rekordumsatz und ein deutlich gesteigertes operatives Ergebnis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum machen den Vorstand des MDax-Konzerns optimistisch, dass die im Gang befindliche Emanzipation gelingen wird. “Wir haben erneut ein hervorragendes Quartal verzeichnet”, befand Konzernchef Jalal Bagherli bei der Vorlage endgültiger Zahlen am Mittwoch in London.An der Börse fiel die Reaktion zunächst negativ aus. Die Dialog-Aktie verlor am Dienstag in London mehr als 6 % an Wert. Allerdings haben die Anteilscheine seit Jahresbeginn noch immer gut vier Fünftel an Wert zugelegt.Bagherli betonte gegenüber Bloomberg TV, dass die Beziehung zu Apple weiter “äußerst stark” und er mit der Verbindung sehr zufrieden sei. Der Chipentwickler hatte Anfang April sein Zuliefergeschäft mit Stromsteuerungschips in weiten Teilen an Apple verkauft. Das Unternehmen will sich von dem iPhone-Hersteller unabhängiger machen, von dem im vergangenen Jahr knapp drei Viertel seiner Erlöse stammten. 2022 soll Apple noch für höchstens 40 % des Konzernumsatzes stehen.Dialog will verstärkt um andere Kunden werben und sich neben dem Geschäft rund um Mobilgeräte auf weitere wachstumsträchtige Bereiche konzentrieren – etwa das Internet der Dinge. Ende Oktober war der Chiphersteller Creative Chips übernommen worden. Im dritten Jahresviertel profitierte der Chipentwickler von einem anziehenden Geschäft und steigerte seinen Umsatz zum Vorjahreszeitraum um 7 % auf 409 Mill. Dollar. Der bereinigte operative Gewinn stieg um ein Viertel auf rund 104 Mill. Dollar.