Dialog Semiconductor überrascht mit Prognose
igo Stuttgart – Der Chipentwickler Dialog Semiconductor rechnet für das laufende dritte Quartal mit einem deutlich höheren Umsatz, als Analysten bisher erwartet hatten. Zwischen Juli und Ende September sollen die Erlöse bei 360 Mill. bis 400 Mill. Dollar liegen, teilte der Konzern am Dienstag bei der Vorlage endgültiger Halbjahreszahlen mit. Im Vorjahresquartal hatte der Umsatz bei 384 Mill. Dollar gelegen. Analysten hatten im Schnitt mit Erlösen am unteren Ende der nun prognostizierten Bandbreite gerechnet. Immerhin hatte Dialog die Märkte zu Jahresbeginn selbst auf einen Umsatzdämpfer im Gesamtjahr vorbereitet.Mit einem Rückgang des bereinigten Umsatzes im mittleren einstelligen Prozentbereich rechnet Dialog auch nach dem insgesamt über den Erwartungen abgeschlossenen ersten Halbjahr. In diesem Zeitraum war der Umsatz ohne Sondereffekte mit rund 630 Mill. Dollar nahezu unverändert geblieben. Dialog hatte das auf den Großkunden Apple ausgerichtete Geschäft mit Chips für das Strommanagement für Smartphones im April an den US-Konzern verkauft und verlor damit auch die damit bisher erlösten Umsätze.Allerdings war auch der nichtexklusive Verkauf von Lizenzen für besagte Chips Teil der Transaktion (vgl. BZ vom 9. April). Dieses Lizenzierungsgeschäft trug mit einmalig 146 Mill. Dollar zum Umsatz von 482 Mill. Dollar im zweiten Quartal bei. Um Sondereffekte bereinigt kletterte der Erlös in der Berichtszeit um 14 % auf 336 Mill. Dollar und damit leicht über den angepeilten Zielkorridor. Das Betriebsergebnis verachtfachte sich auf 217 Mill. Dollar. Bereinigt lag das Wachstum bei 95 % auf rund 82 Mill. Dollar.Die bereinigte Bruttomarge des Konzerns lag im zweiten Quartal bei 49,7 % und damit um 1,4 Prozentpunkte über dem Wert im Vorjahreszeitraum. Im dritten Quartal soll die Marge auf einem vergleichbaren Niveau und im Gesamtjahr über dem Vorjahreswert von 48,3 % liegen. Das scheint nach der ersten Jahreshälfte trotz des erwarteten Umsatzrückgangs realistisch: Im Halbjahresvergleich stieg die bereinigte Marge von 47,7 % auf 49,6 %.An der Börse ging es für die im MDax notierte Aktie des deutsch-britischen Konzerns nach dem guten zweiten Quartal und der Prognose für das dritte Quartal weiter nach oben. Der Kurs war im November 2017 nach Gerüchten über ein Ende der Lieferbeziehung zu Apple eingebrochen (vgl. BZ vom 5.12.2017). Am Dienstag erreichte der Kurs mit 40,83 Euro zeitweise den höchsten Stand seit Herbst 2017. Bei Handelsschluss auf Xetra notierte die Aktie noch 0,4 % fester mit 40,22 Euro.