Dialog verzichtet auf Synaptics-Übernahme

Gespräche beendet - Klumpenrisiko Apple bleibt

Dialog verzichtet auf Synaptics-Übernahme

hek Frankfurt – Der Chiphersteller Dialog Semiconductor nimmt Abstand vom geplanten Kauf des US-Touchpadproduzenten Synaptics. Die Übernahmegespräche seien beendet worden, teilte Dialog mit. Mit der Akquisition wollte das schwäbisch-britische Unternehmen sein Wachstum im Internet der Dinge stärken und die Kundenstruktur breiter aufstellen. Anleger begrüßten den Rückzug: Der Kurs der TecDax-Aktie legte 9 % zu, wozu auch die guten Zahlen des Hauptkunden Apple beitrugen. Der Synaptics-Kurs stürzte dagegen 7 % ab.Dialog Semiconductor macht keine Angaben, warum die Akquisitionsgespräche ad acta gelegt wurden. Beobachtern zufolge hielt Synaptics unter anderem den angebotenen Kaufpreis für zu niedrig. Dialog hatte erst im Juni mitgeteilt, dass die Prüfung eines möglichen Erwerbs der US-Technologiefirma fortgesetzt wird. Die geplante Transaktion stieß jedoch unter Dialog-Investoren nicht auf ungeteiltes Wohlwollen, weil sie den Chipspezialisten im schnell wachsenden Markt für Automobilchips kaum vorangebracht hätte. Ohnehin wäre der Deal schwer zu stemmen gewesen, da das Akquisitionsziel mit zuletzt 1,5 Mrd. Euro mehr Börsenwert auf die Waage bringt als der potenzielle Erwerber, der vor Abbruch der Gespräche auf 1,1 Mrd. Euro kam.Damit scheitert für Dialog der nächste Anlauf, das Klumpenrisiko Apple zu entschärfen. Der iPhone-Konzern steht für etwa zwei Drittel der Erlöse und baut überdies eigene Kapazitäten zur Entwicklung von Chips für das Strommanagement auf. 2014 wollte Dialog mit AMS aus Österreich fusionieren, was an unterschiedlichen Vorstellungen über Preis und Strategie scheiterte. Die Übernahme des US-Wettbewerbers Atmel stieß bei den eigenen Aktionären auf Widerstand und wurde durch ein höheres Gegenangebot ausgekontert. Zum Zug kam Dialog dann bei dem eher kleinen US-Wettbewerber Silego. CEO Jalal Bagherli versichert, Dialog wolle weiter Wachstumsmöglichkeiten in den Bereichen Mobile, Internet der Dinge und Automärkte wahrnehmen. Ziel sei nach wie vor, das Produktportfolio durch organische Weiterentwicklung und Akquisitionen auszuweiten und die Kundenbasis zu verbreitern. Am heutigen Donnerstag veröffentlicht der Konzern die Ergebnisse des zweiten Quartals.