Dickes Auftragsplusim Maschinenbau
kro Frankfurt
Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer haben im ersten Quartal dank einer höheren Nachfrage aus dem Ausland deutlich mehr Aufträge an Land gezogen als noch vor einem Jahr. Die Bestellungen legten von Januar bis März im Vergleich zum Vorjahresquartal preisbereinigt um 9% zu, wie der Branchenverband VDMA mitteilte. Dabei stagnierten die Bestellungen aus dem Inland, wohingegen die Aufträge aus dem Ausland in dem Zeitraum um 15% zulegten. Hatte die Branche im Januar noch einen Auftragsrückgang von rund 10% verzeichnet, ging es nun allein im März um 29% nach oben, wobei auch im Inland wieder mehr nachgefragt wurde. „Zum einen hinterließ die Corona-Pandemie im März des vergangenen Jahres bereits erste Spuren in den Orderbüchern, daher ist die Vergleichsbasis entsprechend niedrig“, erklärte VDMA-Chefökonom Ralph Wiechers. „Zum anderen profitieren die Unternehmen nun davon, dass sich der Auftragseingang eindeutig beschleunigt.“
Positiv sei, dass mit den Aufträgen die Auslastung der Maschinenkapazitäten wieder deutlich steige. Demnach habe der Wert mit zuletzt 86,3% erstmals seit Juli 2019 wieder den langjährigen Durchschnitt von 86,1% übertroffen. „Gleichzeitig nahmen aber auch Produktionsbehinderungen aufgrund von Engpässen bei wichtigen Zulieferungen zu. Das ist Sand im Getriebe einer ansonsten erfreulichen Belebung“, so Wiechers. 2020 hatte die exportorientierte deutsche Schlüsselindustrie den heftigsten Auftragsrückgang seit der Finanzkrise verzeichnet.
Seit Herbst 2020 spüren die Maschinenbauer aber wieder Rückenwind und haben bereits zweimal ihre Prognose für 2021 angehoben. Es wird nun ein Produktionszuwachs von 7 statt 4% erwartet. Die Hoffnungen ruhen vor allem auf einem weiteren Wachstum in China und anderen asiatischen Ländern sowie in den USA. „In vielen Unternehmen ist die Stimmung gerade in den letzten Monaten deutlich gestiegen“, sagte VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann.