Didi Chuxing hat es mit IPO nicht eilig

Chinesischer Fahrdienstvermittler befindet sich in Umbruchphase

Didi Chuxing hat es mit IPO nicht eilig

nh Schanghai – Angesichts des aufgeheizten Klimas für chinesische Börsengänge aus dem Technologiesektor ist Chinas führender Fahrdienstvermittler Didi Chuxing in heimischen Medien erneut mit einem noch in diesem Jahr anstehenden Börsengang in Hongkong in Verbindung gebracht worden. Im Pekinger Hauptquartier von Didi will man von solchen Plänen allerdings nichts wissen.In einer Mitteilung der Gesellschaft werden die Gerüchte entschieden dementiert. Ein Initial Public Offering (IPO) habe für Didi derzeit keine Priorität und es gebe folglich auch keine Absichten, in absehbarer Zeit an die Hongkonger Börse zu gehen, heißt es. Marktteilnehmer betonen, dass Didi zwar als eines der potenziell wertvollsten chinesischen Start-up-Unternehmen angesehen werden kann, sich gegenwärtig jedoch in einer Art Umbruchphase befindet. Didi hegt durchaus ambitiöse Expansionspläne in einer Reihe von Aktivitäten jenseits der reinen Fahrdienstvermittlung, die man gegenwärtig durch den Kapitaleinsatz der wichtigsten Finanzgeber abdecken kann.Ende Mai erst wurde eine Finanzierungsrunde über 500 Mill. Dollar absolviert, mit der eine neue Einheit zur Entwicklung von Diensten im Bereich des autonomen Fahrens unterfüttert werden soll. Impliziter Marktwertschwund Bei der letzten allgemeinen Finanzierungsrunde für Didi Mitte vergangenen Jahres war das Start-up-Unternehmen auf eine implizite Marktbewertung von 56 Mrd. Dollar gekommen. Analysten rechnen allerdings damit, dass Didi im Rahmen zahlreicher Umbrüche in der Fahrdienstvermittlungsbranche mittlerweile auf eine deutlich niedrigere Bewertung kommen würde. Damit scheint auch ein Börsengang zum gegenwärtigen Zeitpunkt für die führenden Kapitalgeber der Gesellschaft nicht sonderlich opportun zu sein.Zu den Anteilseignern von Didi Chuxing gehören nicht zuletzt der Rivale Uber, der sein eigenes China-Geschäft nach einem erbitterten Konkurrenzkampf letztlich gegen Einräumung einer Beteiligung an Didi einbringen ließ. Des Weiteren mischen die ihrerseits rivalisierenden Technologieunternehmen Alibaba und Tencent hinter den Kulissen bei Didi mit.Ein weiterer besonders wichtiger Anteilseigner ist der japanische Technologie-Beteiligungsriese Softbank, der neben Didi und Uber auch bei den südostasiatischen Fahrdienstvermittlern Grab und Ola engagiert ist.