Die armen Saurier
Die Dinosaurier werden immer trauriger, war einer der großen Hits der Neuen Deutschen Welle. Immer trauriger wird es auch für die großen Telekomkonzerne, die ihr Heil in immer monströseren Zusammenschlüssen suchen, um dem intensiven Preiskampf und dem zusätzlichen Druck der Aufsichtsbehörden standhalten zu können. Die stark beratergetriebene Branche ist in hohem Maße berechenbar. Aber ach, Vodafone und Liberty Global haben ihre monatelangen Verhandlungen über einen Asset Swap nun ergebnislos beendet. Analysten hatten schon auf eine Fusion des Mobilfunkers mit John Malones Kabelimperium gesetzt. Der auf 140 Mrd. Pfund geschätzte Merger hätte die Boni der beteiligten Investmentbanker in bislang unerreichte Höhen getrieben. Malone ist jedoch ein Tycoon der alten Schule. Er hat seine eigenen Ideen. Ob der Deal nun an Steuerthemen – Liberty braucht die Verlustvorträge des britischen Kabelnetzbetreibers Virgin Media – oder am Preis scheiterte, spielt dabei keine große Rolle. Das Wasser steigt und in Noahs Arche ist nicht genug Platz für Saurier wie Vodafone.hip