WERTBERICHTIGT

Die Autoindustrie ringt um Fassung

Börsen-Zeitung, 29.11.2013 Es ist schon mehr als ungewöhnlich, dass auch zwei Tage nach Bekanntwerden des CO2-Kompromissvorschlages aus Brüssel von Seiten der deutschen Automobilindustrie offiziell nicht Stellung genommen wird. Die politische Bühne...

Die Autoindustrie ringt um Fassung

Es ist schon mehr als ungewöhnlich, dass auch zwei Tage nach Bekanntwerden des CO2-Kompromissvorschlages aus Brüssel von Seiten der deutschen Automobilindustrie offiziell nicht Stellung genommen wird. Die politische Bühne in Berlin signalisiert immerhin, mit der jetzt vorgeschlagenen, leicht gelockerten Regelung ihren Frieden machen zu können. Die Hersteller selbst ringen noch um eine gemeinsame Sprachregelung. Klar, die Verschiebung der 95 g/km-Vorgabe um ein Jahr gibt für die Zielerreichung etwas mehr Luft. Im Sinne von Audi, BMW und Mercedes mit ihren großen und damit schweren Premiumfahrzeugen kann die vorgeschlagene CO2-Regelung nicht sein. Aber eine nochmalige Zurückweisung, wie sie Bundeskanzlerin Angela Merkel im Juni mit Blick auf die Interessen der deutschen Autokonzerne brüsk vollzog, kann sich Berlin nicht leisten. Damit ist klar: Die Hersteller kommen um eine rasche Absenkung der Verbrauchswerte ihrer Fahrzeuge nicht herum. Wer große Autos weiter verkaufen will, wird umso mehr in emissionsfreie Elektroantriebe investieren müssen.po