Die bizarre Welt des Donald Trump
Die Welt der internationalen Diplomatie wird immer bizarrer. Jetzt hat US-Präsident Donald Trump der verbündeten Türkei mit “ökonomischer Zerstörung” gedroht für den Fall, dass das Land eine Militäroffensive gegen die Kurden im Nordosten Syriens startet. Am Devisenmarkt wurde dies mit erstaunlichem Gleichmut hingenommen. Dafür gibt es gute Gründe. So beträgt die Halbwertszeit inhaltlicher Aussagen des Präsidenten und seiner intern zerstrittenen Administration oft nur noch Stunden. Außerdem hat der türkische Präsident Erdogan wahrscheinlich gar nicht vor, ein militärisches Abenteuer in Syrien zu starten. In den kurdisch besiedelten Teilen Syriens stehen nämlich mittlerweile syrische Truppen und russische Militärpolizei, mit denen sich Erdogan nicht anlegen will, weil er für sein politisches Ziel, einen unabhängigen Kurdenstaat an der Grenze zur Türkei zu verhindern, auf die Zusammenarbeit mit der russischen und der syrischen Regierung angewiesen ist. Die Lage bleibt trotz der Trump-Äußerung am Devisenmarkt stabil – zumindest bis zur nächsten Verrücktheit des US-Präsidenten.ku