mic – Der Knorr-Bremse-Eigentümer Heinz Hermann Thiele hat sich seine Dienste für das Unternehmen extra entlohnen lassen. Dies geht aus dem Börsenprospekt hervor. Dort werden zwei Beraterverträge des 77-Jährigen in Millionenhöhe aufgeführt. Darüber hinaus wurden ihm für seine Kontrollfunktionen im vergangenen Jahr – unter anderem agierte er als Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats – 1,5 Mill. Euro gezahlt. Damit erhielt er mehr als doppelt so viel wie der Siemens-Aufsichtsratschef.Thiele habe den Vorstand bei “strategischen und operativen Themen mit fundamentaler Bedeutung” beraten, wird im Prospekt ein Beratervertrag begründet, der im Jahr 2013 vereinbart und 2018 geändert wurde. Dafür flossen allein im vergangenen Jahr 1,9 Mill. Euro. Zwei andere Knorr-Bremse-Aufsichtsräte hatten bzw. haben ebenfalls derartige, allerdings deutlich niedriger dotierte Verträge.Ein weiterer Vertrag mit dem US-Ableger Knorr Brake Holding, der im April 2018 geschlossen wurde, bringt Thiele 5 Mill. Dollar im Verlauf von drei Jahren. Der Knorr-Bremse-Eigentümer, der zusammen mit seiner Tochter für das vergangene Geschäftsjahr eine Dividende von 850 Mill. Euro kassierte, stelle Beratungsleistungen wie Networking und Kundenbesuche zur Verfügung, heißt es im Prospekt. Die Geschäftsbeziehungen zwischen Thiele und Knorr-Bremse sind auch darüber hinaus eng. Thiele erwarb im vergangenen Monat von dem Börsenkandidaten ein Geschäftsflugzeug für 15 Mill Dollar. Die Kosten für die nächste Inspektion würden zwischen Käufer und Verkäufer aufgeteilt, weiß der Prospekt zu berichten. Zudem hat Thiele Dächer einer Knorr-Bremse-Gesellschaft gemietet, um dort eine Solaranlage zu betreiben. In den vergangenen Jahren hat Thiele außerdem dem Unternehmen Knorr-Bremse Grundstücke zu einem Preis von 37 Mill. Euro abgekauft.