SIEMENS ZIEHT BILANZ

Die nächste Ausgliederung steht auf dem Programm

Teil der Bahntechnik soll selbständig werden

Die nächste Ausgliederung steht auf dem Programm

mic München – Siemens packt die nächste Ausgliederung an. Allerdings handelt es sich im Vergleich zur Trennung von Siemens Energy um ein kleineres Projekt. Die Einheit Intelligent Traffic Systems (ITS) mit einem Umsatz von 600 Mill. Euro jährlich werde in eine eigenständige Gesellschaft ausgegliedert, kündigte der designierte Vorstandsvorsitzende Roland Busch auf der Online-Bilanzpressekonferenz an. So könne der Bestandteil der Sparte Mobility (Bahntechnik) die Marktkonsolidierung aktiv vorantreiben, sagte er. Bekenntnis zu MobilitySiemens will die Abspaltung bis Ende des angelaufenen Geschäftsjahres 2020/2021 abschließen. Busch wollte sich nicht darauf festlegen lassen, ob die Gesellschaft verkauft wird. Das Marktumfeld sei durch einen überwiegend mittelständischen Wettbewerb geprägt. ITS biete intelligente Mobilitätslösungen. Der Auftragsbestand sei in den vergangenen sieben Jahren um 8 % jährlich gewachsen, die Profitabilität habe sich in diesem Zeitraum ausgehend von -2 % um gut 7 Prozentpunkte erhöht. Siemens wolle dem Geschäft die Freiheit geben, schneller zu wachsen. Damit trennt sich die Sparte Mobility von 7 % ihres Umsatzes.Busch bekräftigte zugleich sein Bekenntnis, an der Bahntechnik festzuhalten. Es handle sich um einen attraktiven Markt mit hohen Margen und guter Kapitaleffizienz, Siemens könne sich dort differenzieren und Synergien heben. Auch das Segment Rolling Stock lobte Busch.Unter Anspielung auf die Übernahme von Bombardier durch Alstom sagte er, andere Wettbewerber versuchten durch schiere Größe erfolgreich zu sein in einem Markt, der sich durch ein Überangebot an häufig fragmentierter Fertigungskapazität auszeichne. Siemens Mobility gehe einen anderen Weg: “Wir setzen dabei verstärkt auf Geschäft mit höheren Margen wie cloudbasierte Signaltechnik, Fahrzeuge, die auf Plattformen aufsetzen, digitale Services und Komponentengeschäft.” Das Ziel sei unverändert, jährlich um mehr als 5 % zu wachsen und mittelfristig eine Marge von mehr als 11 % zu erreichen. Pandemie zeigt WirkungIm vergangenen Geschäftsjahr allerdings musste Mobility einen Dämpfer hinnehmen. Zwar stieg der Umsatz um 2 % auf 9,1 Mrd. Euro. Der Auftragseingang jedoch sackte um 29 % auf 9,2 Mrd. Euro ab. Vor allem aber sank die bereinigte Ebita-Marge von 11 % auf 9,1 %. Dies ist der tiefste Wert seit dem Geschäftsjahr 2014/2015.Natürlich sehe man auch in der Bahntechnik die Auswirkungen der Pandemie auf den Markt, sagte Busch: “Aber Siemens Mobility hat sich ausgezeichnet geschlagen, deutlich besser als unsere Wettbewerber.” Der für Siemens adressierbare Markt wachse wieder: Nach dem coronabedingten Rückschlag seien es nach heutiger Erwartung 25 % bis zum Jahr 2023.