Die Saat geht noch nicht auf
Der US-Saatgutkonzern Monsanto, der sich vor wenigen Wochen auf eine Übernahme durch Bayer für 66 Mrd. Dollar eingelassen hat, wird mit seinem Ergebnisausblick auf das neue Geschäftsjahr am oberen Ende des angegebenen Korridors gerade so die durchschnittlichen Erwartungen der Marktbeobachter treffen. Der vor allem in Europa wegen genmanipulierten Produkten umstrittene Konzern spürt wie die gesamte Branche den Druck, der von den anhaltend niedrigen Weltmarktpreisen für Getreide ausgeht. Hinzu kommt, dass ihm im Geschäft mit Pflanzenschutzmitteln – vor allem mit dem ebenfalls umstrittenen Glyphosat – ein Überangebot und wachsende Konkurrenz zu schaffen machen. Bezahlt Bayer mit dem zuletzt noch aufgebesserten Angebot von 128 Dollar je Aktie zu viel für den Rivalen? Aktuell liegt der Wert von Monsanto an der Börse fast ein Viertel unter der Offerte. Das zeigt vor allem, wie wichtig der Zusammenschluss für Monsanto wäre. Scheitert der Deal am Einspruch der Wettbewerbsbehörden, dürfte der US-Konzern nicht nur an der Börse weiter unter Druck geraten. sp