Die unendliche Abfindungs-Story
Fünf Jahre nach der Übernahme von Kabel Deutschland durch Vodafone ist die Transaktion noch immer nicht abschließend geklärt. Im Streit um die angemessene Höhe der Abfindung hat der Mobilfunkkonzern nun zwar vor dem Münchener Landgericht einen Sieg gegen den Hedgefonds Elliott errungen. Die Planzahlen für die Geschäftsentwicklung seien plausibel, urteilt das Gericht. Aber dagegen kann noch einmal Beschwerde eingelegt werden. Das Verfahren wirft einmal mehr ein Schlaglicht darauf, wie stark die Interessen der Minderheitsaktionäre nach der Gesetzgebung in Deutschland gewichtet werden. Geschützt werden soll nach dem Willen des Gesetzgebers der private Kleinaktionär, der sonst vielleicht übers Ohr gehauen würde. Dieser imaginierte Kleinaktionär macht aber eher selten Gebrauch von diesen seinen Rechten. Instrumentalisiert wird der für den kleinen Mann gedachte Schutz vielmehr von darauf spezialisierten Großinvestoren wie Elliott und ihrem Stab von Anwälten. Sie bremsen Übernahmen, die sie letztendlich verwirklicht sehen wollen. Darüber können lähmende Jahre vergehen. cru