Dieselgate erzürnt Audi-Aktionäre

Börsen-Zeitung, 13.5.2016 dpa-afx Ingolstadt - Im Abgas-Skandal (Dieselgate) haben Audi-Aktionäre die Manager der VW-Tochter ins Visier genommen. Vor allem für empfangene Bonuszahlungen gab es auf der Audi-Hauptversammlung in Ingolstadt heftige...

Dieselgate erzürnt Audi-Aktionäre

dpa-afx Ingolstadt – Im Abgas-Skandal (Dieselgate) haben Audi-Aktionäre die Manager der VW-Tochter ins Visier genommen. Vor allem für empfangene Bonuszahlungen gab es auf der Audi-Hauptversammlung in Ingolstadt heftige Kritik. “Das steht doch alles in keinem Verhältnis mehr”, sagte Andreas Breijs von den Aktionärsvertretern der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Er forderte einen kompletten Verzicht des Vorstands auf Bonuszahlungen. “Was muss passieren, damit Sie Verantwortung übernehmen?”, fragte er die Manager.Für das vergangene Jahr hatten die Audi-Vorstandsmitglieder laut Geschäftsbericht eine variable Vergütung von insgesamt 15,4 Mill. Euro erhalten. Damit sank die Summe dieser Bezüge um 23 % im Vergleich zum Vorjahr, machte aber noch immer den Großteil der gesamten Vergütung aus. Detaillierte Angaben zu den Bezügen einzelner Vorstände macht Audi, anders als viele andere börsennotierte Unternehmen, nicht.Audi-Chef Rupert Stadler verteidigte die Höhe der Boni. Es gebe ein Regelwerk, nach dem sich die Höhe der Zahlungen richte – und das gelte “in guten wie in schlechten Zeiten”. Audi gehört zu 99,55 % dem VW-Konzern, damit ist lediglich ein sehr geringer Teil der Papiere im Besitz von Einzelaktionären. Auch der VW-Vorstand steht wegen Boni in der Kritik.