VOLKSWAGENS DIESEL-DEBAKEL

Dieselgate löst globales Echo aus

Zahlreiche Staaten fordern Fahrzeugprüfungen

Dieselgate löst globales Echo aus

hei Frankfurt – Die von Volkswagen eingeräumte Manipulation von Abgastests bei Dieselfahrzeugen in den USA zieht weltweite Kreise. In vielen Ländern zeigen sich die Behörden besorgt über den Schadstoffausstoß von Dieselfahrzeugen, der möglicherweise deutlich höher ist als vom Hersteller offiziell angegeben. Offenkundig herrscht Skepsis, dass die Manipulation nur bei VW in den USA geübte Praxis gewesen ist, zumal der Konzern selbst zugibt, dass bei internen Prüfungen weltweit an rund elf Millionen Fahrzeugen auffällige Abweichungen zwischen Prüfwerten und dem realen Fahrbetrieb festgestellt worden sind.Die EU-Kommission hat nach eigenen Angaben Kontakt zu VW aufgenommen, um die Fakten zu klären, wie eine Sprecherin sagte. Es sei aber zu früh, um Schlüsse zu ziehen. Die EU-Kommission verwies darauf, dass von 2016 an in der EU ein neues Messverfahren (RDE) zur Ermittlung der CO2-Emissionen und des Kraftstoffverbrauchs von Pkw eingeführt werden soll. Die EU setze die Grenzwerte und die Verfahren fest, für die Umsetzung der Regeln seien die Mitgliedsländer verantwortlich, betonte die Sprecherin.Italien fordert sowohl von VW als auch vom deutschen Kraftfahrt-Bundesamt Aufklärung, ob die in den USA bekannt gewordenen “Verfahren” auch bei Zulassungen für Europa angewendet und ob betroffene Fahrzeuge auch in Italien verkauft würden. In dem Schreiben an das Kraftfahrt-Bundesamt drückte das Ministerium seine “Besorgnis” aus und forderte die Behörde auf, ihm alle Informationen zukommen zu lassen.Im weit entfernten Australien fordern die Behörden ebenfalls Antworten vom VW-Konzern. Das Unternehmen müsse klären, ob betroffene Modelle auch in Australien verkauft worden seien, hieß es nach Regierungsangaben. Frankreich verlangte unterdessen eine EU-Untersuchung: “Wir sind ein europäischer Markt mit europäischen Regeln. Und die müssen eingehalten werden”, sagte Finanzminister Michel Sapin am Dienstag dem Radiosender “Europe 1”.Die Untersuchung solle aber nicht nur Volkswagen betreffen. “Ich denke, um die Menschen zu beruhigen, sollten wir sie auch auf die französischen Hersteller ausdehnen.” In Frankreich ist der Anteil des Dieselmotors an den Fahrzeugzulassungen noch deutlich höher als hierzulande.Das Umweltministerium in Südkorea hat angesichts der von VW eingestandenen Manipulationen den Vertreter des Konzerns einbestellt. Auch dort will man feststellen, ob auch in Korea zugelassene Fahrzeuge betroffen sind.