Dieselgate zwingt VW zur Kürzung von Investitionen

Konzern erhöht aber Ausgaben für Elektroantriebe - Personalvorstand gesucht

Dieselgate zwingt VW zur Kürzung von Investitionen

ste Hamburg – Der vom Dieselgate-Abgasskandal erschütterte Volkswagen-Konzern plant seine Investitionen nur noch kurzfristig. Beim Budget 2016 will das Wolfsburger Zwölfmarkenunternehmen ohne größere Einschnitte auskommen. Die geplanten Sachinvestitionen im Konzernbereich Automobile sollen maximal rund 12 Mrd. Euro betragen – ein Minus von 7 % gemessen am vor Jahresfrist verkündeten Fünfjahresplan, der Investitionen von insgesamt 64,3 Mrd. Euro oder im Jahresdurchschnitt von 12,9 Mrd. Euro vorsah. “Wir werden nicht den Fehler machen und uns um unsere Zukunft sparen”, erklärte Vorstandschef Matthias Müller nach einer Aufsichtsratssitzung. Die Vorzugsaktie legte am Freitag um 2,5 % auf 108,45 Euro zu, Volkswagen war damit größter Tagesgewinner im Dax.Der Konzern will vorerst auf den Bau des neuen Designzentrums in Wolfsburg verzichten und damit 100 Mill. Euro einsparen. Der Bau einer Lackiererei in Mexiko werde überprüft. Zudem soll die Neuauflage des VW-Phaeton verschoben werden. Das Flaggschiffmodell der VW-Flotte soll von 2019/2020 an nur noch mit Elektroantrieb angeboten werden. Volkswagen will sich als Folge des Abgasskandals verstärkt auf alternative Antriebe ausrichten. Die Ausgaben dafür würden 2016 um rund 100 Mill. Euro erhöht, kündigte Müller an. Die Investitionen in China, dem weltweit größten Einzelmarkt für Volkswagen, blieben im kommenden Jahr unverändert.In den kommenden Wochen will der Konzern weitere Ausgaben überprüfen und gegebenenfalls streichen oder strecken. Ziel sei es aber, alles dafür zu tun, um die Stammbelegschaft an Bord zu halten, betonte Müller, der vorübergehend die Aufgaben des am Monatsende in den Ruhestand wechselnden Personalvorstands Horst Neumann übernehmen wird. Zum Aufsichtsratsmitglied wurde der neue IG-Metall-Chef Jörg Hofmann bestellt.—– Bericht Seite 7- Personen Seite 12