Dilemma von Private Equity immer größer

Börsen-Zeitung, 5.4.2017 wb Frankfurt - Beteiligungsgesellschaften haben im ersten Quartal 2017 einen rekordverdächtigen Start im Fundraising erwischt. Doch die zugesagten Mittel von 89 Mrd. Dollar global vergrößern das Dilemma der Finanzinvestoren...

Dilemma von Private Equity immer größer

wb Frankfurt – Beteiligungsgesellschaften haben im ersten Quartal 2017 einen rekordverdächtigen Start im Fundraising erwischt. Doch die zugesagten Mittel von 89 Mrd. Dollar global vergrößern das Dilemma der Finanzinvestoren nur. Denn die Aktivitäten an Zukäufen waren von Januar bis Ende März vergleichsweise schwach. Investiert wurden in 970 Deals 53 Mrd. Dollar. Das geht aus Angaben des Datendienstleisters Preqin hervor. Zu den zehn größten Deals – die Liste führt der Verkauf einer Outsourcing-Sparte von Aon an Blackstone mit 4,8 Mrd. Dollar an – zählt der deutsche Verpackungshersteller Mauser, den Clayton Dubilier & Rice für 2,3 Mrd. Dollar an einen US-Konzern verkaufte. In den Niederlanden veräußerte NPM Capital die Vanderfelde Industries für 1,2 Mrd. Euro an den Kion-Rivalen Toyota Industries.Das Fundraising erreichte einen Quartalsrekord seit Ausbruch der Finanzkrise, berichtet Preqin. 175 neue Fonds wurden bis Ende März geschlossen. Es könnten noch knapp 100 Mrd. Dollar werden. Zum Vergleich: Anfang 2008 wurden 105 Mrd. Dollar eingeworben. Der größte Kapitaltopf in den drei Monaten war der KKR Americas Fund XII mit 13,9 Mrd. Dollar. Alles in allem haben Finanzinvestoren 842 Mrd. Dollar als Reserven, die sie – mit Schuldenhebel verstärkt – investieren könnten. Derzeit seien 1 900 Fonds im Markt unterwegs, die weitere 635 Mrd. Dollar einsammeln wollten; dies sei auch getrieben von dem 100-Mrd.-Dollar-Vehikel, das die japanische Softbank drehen will.