Direktverträge für Strom boomen
cru Düsseldorf – Weltweit schließen immer mehr Unternehmen direkte langfristige Stromlieferverträge mit Betreibern von Wind- oder Solar-Kraftwerken, um sich bestimmte Strompreise und grüne Energie zu sichern. Das geht aus einer Studie des Energieberatungsunternehmens Aurora Energy Research hervor. Vor allem in Skandinavien, aber auch in Großbritannien, Spanien und Portugal sowie den USA boome der Markt für direkte Stromlieferverträge – die sogenannten PPAs (Power Purchase Agreements). In Deutschland sei das Potenzial dagegen noch ungenutzt.In den vergangenen zwei Jahren wurden allein in Skandinavien PPAs für rund 4,3 Gigawatt Kraftwerksleistung geschlossen, darunter das weltweit größte, mit dem sich der norwegische Aluminiumhersteller Norsk Hydro für 19 Jahre den Strom aus dem schwedischen Onshore-Windpark “Markbygden” sichert. “Mit 650 Megawatt Leistung ist der Vertrag über zehnmal so groß wie alle im gleichen Zeitraum abgeschlossenen PPAs in Deutschland zusammen”, sagt Aurora-Experte Benjamin Merle, Principal. Dabei biete der Strommarkt auch hierzulande erhebliches Potenzial, haben Aurora-Experten ermittelt: Industrie und Gewerbe verbrauchten pro Jahr 380 Terawattstunden Strom, von denen allein die 200 größten deutschen Konzerne gut 50 über PPAs einkaufen könnten, ein Marktvolumen von rund 2 Mrd. Euro. “Das entspricht zwischen 17 und 23 Gigawatt erneuerbarer Kraftwerksleistung”, sagt Merle.