Disney kann John-Carter-Flop mit Avengers-Erfolg rächen
scd New York – Der Medien- und Unterhaltungskonzern Walt Disney hat in den Monaten Januar bis März dank gestiegener Einnahmen des Mediennetzwerks und der Disney-Freizeitparks mehr verdient als erwartet. Unter dem Strich blieben Disney mit 1,1 Mrd. Dollar bzw. 63 Cent je Titel über ein Fünftel mehr als in der Vorjahresperiode. Bereinigt um Einmaleffekte betrug der Gewinn 58 Cent je Aktie – 3 Cent mehr, als Marktbeobachter laut Bloomberg im Schnitt erwartet hatten.Ein Verlust von 84 Mill. Dollar mit den Disney-Filmstudios hat der Konzern damit mehr als kompensieren können. Die Hollywood-Sparte wurde vom Flop der teuren Comicverfilmung “John Carter” in den Abgrund gerissen. Der spezialeffektreiche Fantasiestreifen dürfte Disney rund 200 Mill. Dollar operativen Verlust eingebracht haben. Allerdings zeichnet sich bereits ab, dass mit dem Filmgeschäft bis Ende des Geschäftsjahres (30. September) noch ein dicker Gewinn erzielt werden kann. “The Avengers”, eine weitere teure Disney-Comicverfilmung, schickt sich an, den Misserfolg von John Carter zu rächen. Der erst am 4. Mai angelaufene Film hat nach Konzernangaben bereits mehr als 700 Mill. Dollar eingespielt. Branchenexperten halten es sogar für möglich, dass die mit Stars gespickte Produktion den Einspielrekord von “Avatar” gefährden könnte. Der Film von Regisseur James Cameron hatte 2010 Einnahmen von mehr als 2,7 Mrd. Dollar erzielt. Wegen des “John Carter”-Flops hatte Rich Ross, der Chairman der Disney-Filmsparte, im April seinen Hut genommen.Bedeutendster Gewinnlieferant für den Konzern bleibt das Mediennetzwerk mit den Fernsehsendern ABC und Disney Channel, das bei knapp der Hälfte des Konzernumsatzes von 9,6 Mrd. Dollar mehr als 80 % zum operativen Ergebnis von 1,9 Mrd. Dollar beitrug. Den kräftigsten Ergebnissprung mit einem Plus von 53 % auf 222 Mill. Dollar erzielte das Freizeitparkgeschäft.