Maschinenbau

DMG Mori zieht in Russland den Stecker

Der Werkzeugmaschinenbauer DMG Mori kappt die Verbindungen nach Russland. Neben der Einstellung der Lieferungen wird auch die Produktion am Standort Uljanowsk gestoppt.

DMG Mori zieht in Russland den Stecker

ab Köln

In Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine hat der Werkzeugmaschinenbauer DMG Mori die Geschäftsaktivitäten in Russland eingestellt. Das betrifft nicht nur die Lieferung von Maschinen, Ersatzteilen, Komponenten und Services, wie DMG Mori mitteilte. Vielmehr wurde auch die Produktion am Standort Uljanowsk gestoppt. Betroffen sind davon etwa 200 Beschäftigte. Das Geschäft in Russland selbst macht etwa 2% des Konzernumsatzes aus. Wie Vorstandschef Christian Thönes gegenüber Reuters sagte, würden zudem Abschreibungen auf die Vermögenswerte in Russland geprüft.

Den Kriegswirren zum Trotz geht DMG Mori dennoch mit Zuversicht in das neue Geschäftsjahr, nachdem im Vorjahr eine Aufholjagd hingelegt wurde. Konkret soll sich der Auftragseingang mit 2,5 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau bewegen und der Umsatz erneut um 12 % auf 2,3 Mrd. zulegen. 2021 waren die Erlöse ebenfalls um 12% auf 2,1 Mrd. Euro gestiegen. Auch im Ergebnis vor Zinsen und Steuern, das zuletzt um 52% gestiegen war, wird abermals ein Sprung um 45 % auf 180 Mill. Euro vorhergesagt. Einzig im Free Cashflow wird ein Rückgang auf 130 (2021: 180) Mill. Euro erwartet. Voraussetzung ist allerdings, dass es weltweit zu keinen weiteren Auswirkungen durch den Krieg kommt.

Wenngleich davon ausgegangen wird, dass Lieferengpässe fortbestehen, und die hohen Rohstoff- und Energiekosten Sorgen bereiten, halten sich die Bielefelder, die mehrheitlich zur japanischen DMG Mori gehören, zugute, mit den schwierigen Rahmenbedingungen weiterhin klarzukommen. Doch nicht nur operativ, sondern auch strategisch will DMG Mori den eingeschlagenen Pfad fortsetzen und die globale Präsenz mit neuen Werken ausbauen.