Dollarstärke bremst Johnson & Johnson

Umsatz in Europa bricht vor allem wegen der Euro-Abwertung ein

Dollarstärke bremst Johnson & Johnson

scd/dpa-afx New York/New Brunswick – Der starke Dollar hat beim US-Konzern Johnson & Johnson erneut auf die Bilanz gedrückt – dennoch traut sich das Unternehmen im laufenden Jahr mehr zu. Der Umsatz schrumpfte im zweiten Quartal um 8,8 % auf 17,8 Mrd. Dollar, wie Johnson & Johnson am Dienstag mitteilte. In Europa brachen die Erlöse prozentual zweistellig ein, während das Unternehmen in der Heimat nur gut 2 % weniger umsetzte. Rechnet man die ungünstigen Währungseffekte heraus, dann wäre der Umsatz weltweit allerdings nur um knapp 1 % zurückgegangen.Um die Wechselkursveränderungen bereinigt ergibt sich somit auch ein gänzlich anderes Bild. Der Heimatmarkt USA war demnach einer der schwächsten Märkte für den Pharma- und Gesundheitsproduktekonzern, während in Europa, Asien/Pazifik und Afrika in Landeswährung sogar steigende Erlöse glückten. Das Konzernergebnis legte unter dem Strich um 4,4 % auf 4,5 Mrd. Dollar bzw. 1,61 Dollar je Aktie zu. Im zweiten Quartal 2014 hatte das Unternehmen unter anderem höhere Steuern bezahlen müssen. Bereinigt um die Sondereffekte verdiente der Konzern je Aktie 1,71 Dollar. Das waren zwar 7 Cent je Titel weniger als in der Vorjahresperiode, aber 4 Cent pro Anteilschein mehr, als Analysten erwartet hatten. Prognose angehobenDie Prognose für das Gesamtjahr hob das Management an: Je Aktie erwartet der Konzern in diesem Jahr nun 6,10 bis 6,20 Dollar Gewinn. Bislang war das von Chairman und CEO Alex Gorsky geleitete Unternehmen von 6,04 bis 6,19 Dollar je Titel ausgegangen. Vor allem die Verkäufe neuer verschreibungspflichtiger Medikamente kurbelten das Geschäft an. Sein Medikamenten-Angebot frischt Johnson & Johnson derzeit auf. Etablierte Gewinnbringer wie das Hepatitis-Medikament Olysio haben neue Konkurrenzprodukte im Nacken. Johnson & Johnson vertreibt neben Medikamenten auch Medizintechnik, Hygieneartikel und Pflegeprodukte. Medizintechnik schwachSchwach läuft derweil weiterhin die Medizintechniksparte, deren Erlöse in allen Regionen und ungeachtet der Wechselkurseffekte deutlich nachgaben. Durch den starken Dollar fiel das Umsatzminus sogar prozentual zweistellig aus.Bill Smead, der über Smead Capital Management Aktien von Johnson & Johnson hält, zeigte sich dennoch überzeugt vom diversifizierten Portfolio des US-Konzerns. Dieses erlaube dem Unternehmen negative Entwicklungen wie derzeit auf der Devisenseite besser abzufedern, sagte er am Dienstag.