Dongfeng Motors leidet unter Corona
nh Schanghai – Der angeschlagene chinesische Automobilkonzern Dongfeng Motor Group verspricht den Anlegern Sanierungserfolge und eine Belebung der Geschäfte in der zweiten Jahreshälfte. Dongfeng, die Joint Ventures für ausländische Markenfahrzeuge mit den japanischen Autoherstellern Nissan Motor und Honda Motor sowie dem französischen Peugeot-Konzern betreibt, hat in den vorigen Monaten heftig unter Nachfrageschwäche im chinesischen Pkw-Markt sowie Produktionsunterbrechungen am Standort Wuhan, dem anfänglichen Epizentrum der Coronaepidemie in China gelitten. Japaner laufen schlechtIn der ersten Geschäftsjahreshälfte sind die Erträge des drittgrößten und staatskontrollierten chinesischen Automobilkonzerns um 64 % von 8,5 auf 3 Mrd. Yuan (245 Mill. Euro) zusammengeschrumpft. Die Fahrzeugverkäufe sanken um knapp 17 % auf 1,14 Millionen Vehikel. Nachdem sowohl Honda als auch Nissan in der ersten Jahreshälfte einen Absatzrückgang um jeweils 17 % verzeichnet hat und das Geschäft mit Dongfeng-Eigenmarken ebenfalls kräftig nachgelassen hat, ist das Absatzvolumen im Pkw-Bereich um gut 22 % zurückgefallen. Demgegenüber schneidet die Nutzfahrzeugsparte, im Rahmen derer Dongfeng ein Joint-Venture mit dem schwedischen Lkw-Bauer Volvo betreibt, in einem derzeit wieder steil anziehenden Markt deutlich besser ab und kam auf eine Steigerung der Fahrzeugverkäufe von 9 %.Dongfeng-Chairman Zhu Yanfeng rechnet fest damit, im Gesamtjahr 2020 besser als der Markt in China abschneiden zu können. Während er einen Rückgang der Autoverkäufe im weltgrößten Absatzterritorium für Pkw von gut 7 % im Jahr 2020 prognostiziert, geht er davon aus, dass Dongfeng die Fahrzeugverkäufe um 1,4 % steigern können wird. Im vergangenen Jahr waren die Verkäufe bei Dongfeng um 3,9 % gesunken. Zweitnotiz in ShenzhenAn der Hongkonger Börse zog die Dongfeng-Aktie nach Veröffentlichung der Ergebnisse um 2 % an, hat aber im bisherigen Jahresverlauf bereits gut 25 % eingebüßt. Als potenzieller Lichtblick für die Anleger gelten die Pläne des Autobauers, die gegenwärtige Begeisterungswelle für Initial Public Offering (IPO) und Zweitnotierungen chinesischer Unternehmen an den Börsen des Festlandes für sich nutzen. Ende Juli hatte der Verwaltungsrat Pläne für ein Zweitlisting an der Börse Shenzhen gebilligt. Das dort verankerte Marktsegment Chinext hat nach einer jüngsten Listingreform eine Welle von IPO ausgelöst, die auf gewaltige Kurssprünge in den ersten Handelstagen gekommen waren.Ein Zweitlisting auf Chinext könnte eine deutlich höhere Bewertung für die Dongfeng-Aktie erlauben und auch positiv auf die Notierung in Hongkong abfärben. Dongfeng plant die frischen Mittel aus der anstehenden Chinext-Emission für neue Projekte, etwa die Entwicklung von Premium-Elektroautos, zu verwenden.