Drägerwerk bittet Anleger um Geduld
ste Hamburg – Der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Drägerwerk bittet Anleger nach einem Umsatzrückgang im zweiten Quartal um 8,7 % auf 579 (i.V. 634) Mill. Euro sowie einem um 2,3 % auf 21,2 (21,7) Mill. Euro gesunkenen operativen Gewinn um Geduld. “Gegenwärtig können wir noch nicht an die Erfolge vergangener Jahre anknüpfen”, erklärte Vorstandschef Stefan Dräger im gestern veröffentlichten Zwischenbericht zum 30. Juni. Mit dem Effizienzprogramm “Fit for Growth” habe das Unternehmen aber wichtige Themen der Zukunftssicherung adressiert.”Unsere Strategie ist richtig und bleibt langfristig angelegt”, betonte Dräger. Die Märkte der Medizin- und Sicherheitstechnik blieben Wachstumsmärkte. “Wenn wir unsere Hausaufgaben machen, werden wir von den Chancen, die sich bieten, in Zukunft wieder stärker profitieren.” Das im TecDax gelistete Familienunternehmen will die Kosten in diesem und im kommenden Jahr um jeweils 50 Mill. Euro senken. Zu den Einsparungen soll ein Abbau von 200 Stellen bis Ende 2016 im Stammhaus Lübeck beitragen, im Ausland sollen 150 Jobs wegfallen.Bei Umsatz und Ergebnis liegt Drägerwerk nach den ersten sechs Monaten 2016 unter den Vorjahreswerten. Erfreulich, so der Vorstandschef, sei aber, dass das Unternehmen im Auftragsbestand zugelegt habe und dass das Ebit im zweiten Quartal trotz des Umsatzrückgangs in etwa das Vorjahresniveau erreichte. Die Ebit-Marge erreichte von April bis Juni 3,7 (3,4) %. “Das zeigt, dass unsere Kostensenkungen zu wirken beginnen.”Neben der schwachen Umsatzentwicklung wird Drägerwerk auch von weiterhin negativen Währungseffekten belastet. So ging der Auftragseingang in den ersten sechs Monaten nominal um 2,3 % auf 1,22 Mrd. Euro zurück, während er währungsbereinigt um 0,5 % stieg. Der Umsatz fiel nominal um 5,8 % auf 1,11 Mrd. Euro, währungsbereinigt um 3,3 %. Am stärksten sanken die Erlöse den Angaben zufolge in Afrika, Asien und Australien.Drägerwerk verwies auf die zweite Jahreshälfte mit dem traditionell stärksten vierten Quartal und bekräftigte die Jahresziele eines währungsbereinigten Umsatzwachstums von 0 bis 3 % und einer Ebit-Marge von 3,5 % bis 5,5 %. Die Aktie sank gestern um 0,6 % auf 57,94 Euro.