Drei Kernaktionäre für Flughafenbetreiber Aena
ths Madrid – Die Privatisierung von Aena, der Betreibergesellschaft der spanischen Flughäfen, geht in die entscheidende Phase. Die staatliche Holdinggesellschaft Enaire hat den Offerten von drei Investoren den Zuschlag gegeben, die gemäß dem Veräußerungsplan den harten Kern der Aktionäre der Gruppe bilden werden.Ausgewählt wurde Corporación Financiera Alba, die Investmentgruppe der spanischen Bankerfamilie March, die mit 12 Millionen Aktien – 8 % des Kapitals – den Hauptanteil übernehmen wird. Die Service- und Baugruppe Ferrovial, Haupteigentümer des britischen Flughafenbetreibers BAA, kauft 6,5 % an Aena. Ein gleich hoher Anteil geht an den britischen Hedgefonds TCI als Finanzinvestor. 21 ProzentDie drei Kernaktionäre werden insgesamt also mit bis zu 21 % an dem Betreiber der 48 Flughäfen in Spanien beteiligt sein, darunter die großen Airports in Barcelona und Madrid. Weitere 28 % sollen Anfang November in einem IPO an der Börse platziert werden. Der Staat wird über Enaire mit 51 % die Kontrollmehrheit behalten. Die mit den drei Investoren vereinbarten Preise hängen letztlich vom Ausgabepreis der Aktie ab. Die Familie March bot den Höchsttarif von 53,3 Euro pro Aktie, inklusive eines Aufschlags von 0,15 Euro auf den Ausgabepreis des IPO. Die Angebote von Ferrovial und TCI lagen leicht darunter. Anhand dieser Berechnungen liegt der Wert von Aena insgesamt zwischen 7,3 Mrd. und knapp 8 Mrd. Euro, was dem spanischen Staat zwischen 3,6 Mrd. und 4 Mrd. Euro in die Kasse bringen wird. Es handelt sich um die größte Privatisierung seit 16 Jahren.Im Gegensatz zu anderen Ländern hat Spanien von einer Zerstückelung von Aena und dem Verkauf einzelner Flughäfen abgesehen. Die Regierung in Madrid glaubt, dass die Gruppe als Ganzes mehr Potenzial hat, zumal im Hinblick auf eine Expansion im Ausland. In Spanien regt sich jedoch auch Widerstand gegen die Privatisierung, vor allem in den Regionen, deren Flughäfen defizitär sind und die Kürzungen unter einem privaten, profitorientierten Management befürchten. Die Kanarischen Inseln beispielsweise wollen gerichtlich gegen die Privatisierung vorgehen.