hei Frankfurt – Auf der Hauptversammlung (HV) der Drillisch AG hat Vorstandschef Vlasios Choulidis die Gelegenheit genutzt, um bei den Aktionären für den anstehenden Zusammenschluss mit der 1&1 Telecommunications SE zu werben. Bei einer Präsenz von 52,06 % des Grundkapitals hob der Manager die “angemessene” Bewertung der Drillisch AG in der Transaktion hervor, die die höhere Wachstumsdynamik des kleineren Partners widerspiegele. So sei Drillisch mit dem 18,8-fachen Faktor des für 2017 mindestens erwarteten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) bewertet worden, während der 1&1 ein entsprechendes Ebitda-Multiple von 12,4 zugebilligt wurde. Während Drillisch 27 % zum Ergebnis besteuern soll, bekämen die zuvor bestehenden Aktionäre, zu denen auch United Internet mit eingangs 20 % zählte, ein Drittel an dem neuen Unternehmen, wenn die Transaktion mit der zweiten Kapitalerhöhung wie geplant durchlaufe.Die Drillisch-Aktie gewann gestern erneut 1 % auf 57,28 Euro und lag damit deutlich über der von United Internet gebotenen Barofferte von 50 Euro. Dass die angestrebte zweite Kapitalerhöhung, der die ao. HV am 25. Juli mit zwei Dritteln des Kapitals zustimmen muss, angesichts ihrer Größenordnung dennoch kein Selbstläufer ist, machten Vertreter der Kleinaktionäre indes deutlich. Sowohl SdK als auch DSW wiesen auf die enorme Verwässerung für die Altaktionäre hin. Die Bewertung von Drillisch mit 50 Euro je Aktie sei mit dem gegenwärtigen Börsenkurs abzugleichen, die Prämie zum vorherigen Schlusskurs nicht gerade üppig. In der Kürze der Zeit zwischen Ankündigung des Deals und HV habe man allerdings noch keine genaue Prüfung der Transaktion vornehmen können.