IMP-INDEX - DER INDUSTRIEMETALLPREIS-INDEX

Druck auf Metallpreise wird stärker

Anstieg vom Juli aber noch längst nicht kompensiert - Ausbruch möglich

Druck auf Metallpreise wird stärker

Von Hubertus Bardt, Köln *)Der im August verzeichnete leichte Preisrückgang bei den wichtigsten Metallen hat sich im September fortgesetzt und beschleunigt. Der Industriemetallpreis-Index (IMP-Index) des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) ist im vergangenen Monat um 1,3 % oder 4 Punkte auf 295,5 gefallen, nach einem Rückgang um 0,9 % im August.Mit dem jüngsten Rückgang wird der deutliche Anstieg des Preisbarometers – das die monatliche Entwicklung der wichtigsten international notierten Metalle abbildet – vom Juli aber nur teilweise ausgeglichen. Knapp ein Drittel des damaligen Preisanstiegs von fast 8 % ist in den letzten beiden Monaten wieder zunichtegemacht worden.Insgesamt ist dieses Jahr ein deutlicher Kostensprung zu verzeichnen. Die im IMP-Index abgebildeten Metalle sind derzeit 13,5 % teurer als zu Jahresbeginn. Verglichen mit dem Vorjahresmonat ist das Preisniveau aber kaum gestiegen: Gerade einmal 3,9 % beträgt die Verteuerung im Jahresvergleich.Der Blick auf die einzelnen Metalle zeigt große Unterschiede in der kurz- und mittelfristigen Kursentwicklung. Dabei spielt es im Monatsvergleich keine Rolle, ob in Euro oder Dollar abgerechnet wird, da sich der Wechselkurs im September kaum verändert hat. Auch im Jahresvergleich blieb der Euro-Dollar-Kurs nahezu unverändert. Die Veränderungen an den globalen Metallmärkten, wo die Preise in Dollar notiert werden, schlagen somit voll und ungefiltert auf Europas Märkte durch.Im September sind Eisenerz und Aluminium mit 4,9 % bzw. 3,2 % am stärksten gefallen. Das Indexschwergewicht Kupfer sowie die Edelmetalle Gold und Silber sind dagegen nur rund 1 % billiger geworden. Auch Nickel hat sich verbilligt (-1,8 %). Auf der anderen Seite ist Zink leicht um 0,5 % gestiegen, während Blei und Zinn fast 6 % zugelegt haben. Im Jahresvergleich reicht die Spannbreite von einer 10-prozentigen Verbilligung von Kupfer bis zur Verteuerung von Silber und Zinn um mehr als 30 %. Der IMP-Index befindet sich nahe am oberen Ende des längerfristigen Abwärtskorridors. Der Mittelwert dieses Korridors geht monatlich um 2,1 Punkte zurück. Damit sind im September fast zwei Monatsschritte auf einmal gemacht worden, dennoch liegt der Index immer noch gut 20 Punkte über dem Mittelwert des Abwärtstrends. Dass dieser Trend wieder aufgenommen wird, erscheint derzeit unwahrscheinlicher als ein Ausbruch nach oben.—-*) Der Autor ist Geschäftsführer des IW Köln und Leiter des Wissenschaftsbereichs.