DSM intensiviert Fitnessprogramm
swa Frankfurt – Der unter dem Druck des aktivistischen Investors Third Point stehende niederländische Feinchemiekonzern DSM will die Anstrengungen zur Effizienzsteigerung beschleunigen. Konzernchef Feike Sijbesma erklärte, das Unternehmen werde noch ambitionierter Kosten senken und an der Performance der Gruppe arbeiten. Auch die Kapitalbindung im Umlaufvermögen sei ein vorrangiges Thema.Trotz Belastungen von vielen Seiten stellte der Manager für den laufenden Turnus ein operatives Ergebnis (Ebitda) leicht über dem Vorjahreswert in Aussicht. Der Währungseinfluss werde auf Basis der aktuellen Wechselkurse und der Absicherungspolitik annähernd neutral wirken. Die Aussagen Sijbesmas sorgten für einen deutlichen Kursanstieg der DSM-Aktie, die zeitweise mehr als 6 % zulegte – laut Bloomberg das stärkste Plus seit 18 Monaten.Im vergangenen Jahr musste DSM im Kerngeschäft Nutrition im Ergebnis Federn lassen, nachdem die Nachfrage nach gesundheitsfördernden Nahrungsergänzungsmitteln in den USA schwächelte. Hart getroffen wird der Konzern zudem vom Preisverfall bei Vitamin E, wobei DSM ihren Marktanteil in dem Geschäft gehalten und die Herstellkosten reduziert habe. Auf Basis der Januar-Preise würde das Ebitda 2015 aber auch noch mit 80 Mill. Euro belastet. Im größten Geschäftsfeld Nutrition verzeichnete DSM 2014 trotz Umsatzsteigerungen von 3 % auf 4,3 Mrd. Euro einen Ebitda-Rückgang von 7 % auf 850 Mill. Euro, was die Marge von 21,7 % auf 19,6 % drückte. Das Betriebsergebnis schrumpfte sogar zweistellig um 12 % auf 596 Mill. Euro.Ins Kontor schlägt die Wertberichtigung von brutto 291 Mill. Euro nach dem jährlichen Impairment-Test des Caprolactam-Geschäfts im vierten Quartal. Nach Steuern und Anteilen Dritter ist es ein Betrag von 186 Mill. Euro. Bei dem Faservorprodukt ist der Markt von Überkapazitäten beeinträchtigt. DSM selbst hat eine neue Produktionslinie in China aufgebaut, was die Erlöse mit dem Produkt erhöhte, bei allerdings rückläufigen Preisen. Stabile DividendeBereinigt um Sondereffekte war der Konzerngewinn im fortgeführten Geschäft 2014 um 10 % auf 492 Mill. Euro rückläufig, einschließlich Wertberichtigung und Restrukturierungskosten brach er um 46 % auf 145 Mill. ein und landete im vierten Quartal abermals in der Verlustzone. Die Dividende, die nach Wahl in bar oder Aktien gewährt wird, bleibt stabil bei 1,65 Euro je Titel.