Wirtschaftsprüfung

EY auf Schadenersatz verklagt

Aktionärsvertreter haben beim Landgericht München Klage gegen den Wirecard-Bilanzprüfer EY eingereicht. Der Schriftsatz umfasst 80.000 Seiten.

EY auf Schadenersatz verklagt

EY auf Schadenersatz verklagt

dpa-afx München

Die Kanzlei Nieding + Barth hat für mehr als 13.000 Wirecard-Anleger eine Schadenersatzklage gegen den Bilanzprüfer EY eingereicht. Die mit Anhängen 80.000 Seiten dicke Klage sei am Freitag beim Landgericht München eingereicht worden, teilten die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und DSW-Vizepräsident Klaus Nieding am Freitag mit. Institutionelle und private Investoren forderten damit von EY mehr als 700 Millionen Euro. Die Kosten der Klage übernähmen britische Prozessfinanzier, die dafür im Erfolgsfall einen Teil des eingeklagten Geldes erhielten.

Der damals im Dax notierte Zahlungsdienstleister Wirecard war im Jahr 2020 zusammengebrochen, nachdem 1,9 Mrd. Euro, die angeblich auf Treuhandkonten verbucht sein sollten, nicht auffindbar waren. Ein Musterverfahren geschädigter Aktionäre vor dem Bayerischen Obersten Landesgericht soll zentrale Fragen klären und mit seinem Urteil die Leitschnur für die weiteren Verfahren vorgeben. Zu den Beklagten zählen Ex-Wirecard-Manager und die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY, die die Bilanzen jahrelang testiert hatte.

Der wegen Betrugs angeklagte frühere Vorstandschef Markus Braun steht seit einem Jahr vor einer Strafkammer des Landgerichts München.

Hinweis der Redaktion
In einer früheren Variante dieses Artikels hieß es, die DSW habe die Klage gegen EY eingereicht. Die Klage wurde von der Kanzlei Nieding + Barth eingereicht. Die Agentur dpa-afx hat ihre Meldung diesbezüglich berichtigt.