Maschinenbauer

Dürr prüft Verkauf von Umwelttechnikgeschäft

Der Maschinenbauer will sein Geschäft künftig nur noch in drei statt fünf Sparten aufteilen. Die Aktivitäten im Bereich Abluftreinigung und Schalldämmung sollen womöglich verkauft werden. Der Konzern beschäftigte hier zuletzt 1250 Mitarbeiter.

Dürr prüft Verkauf von Umwelttechnikgeschäft

Dürr strafft
Konzernstruktur

Reuters/kro Frankfurt

Der Anlagenbauer und Autozulieferer Dürr baut die Konzernstruktur um und zieht die Trennung von einem Geschäftsbereich in Betracht. Geprüft werde ein Verkauf des Geschäftes mit Technik zu Abluftreinigung und Schalldämmung, teilte Dürr am Dienstag mit. Der Bereich habe zuletzt mit rund 1250 Beschäftigten einen Jahresumsatz von 430 Mill. Euro erwirtschaftet.

Zudem werde das bisher in zwei Sparten organisierte Geschäft mit Lackiertechnik für die Autoindustrie zusammengelegt in der Division Automotive, so dass aus bisher fünf drei Sparten werden. Vorstandschef Jochen Weyrauch erklärte, das Unternehmen wolle sich damit auf Automatisierungstechnik für nachhaltiges Produzieren in der Industrie fokussieren, die mit Zukäufen verstärkt worden war.

Zum Umwelttechnikgeschäft gehörte bislang auch das Batteriegeschäft, in dem Dürr Beschichtungsanlagen für die Elektrodenproduktion fertigt. Der Bereich soll weiter im Konzern verbleiben und nun Teil der Sparte Industrial Automation werden. An der Börse legte die Dürr-Aktie zum Nachmittag um gut 3% zu.

Signifikante Investitionen notwendig

Eine Entscheidung zum Verkauf der Umwelttechnik sei noch nicht gefallen, betonte Weyrauch gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Zeitplan und erhoffter Verkaufserlös seien offen. „Wenn wir keine gute Lösung finden außerhalb, dann ist die beste Lösung, das Geschäft weiter zu betreiben." Auch Kooperationen oder Kapitalbeteiligungen seien denkbar. „Wir kommen wirklich aus der Position der Stärke.“ Die Profitabilität sei sehr gut, der Auftragsbestand hoch. "Wir haben da mit Abstand den größten Hersteller in dem Bereich geschaffen. Der nächstgrößte Wettbewerber ist nur weniger als halb so groß.“ Für künftiges Wachstum seien aber signifikante Investitionen notwendig. Dürr wolle sein Geld bevorzugt in die anderen Geschäftsbereiche stecken.

Dazu gehört das Kerngeschäft mit Lackiertechnik für die Automobilindustrie, wo das Unternehmen aus Baden-Württemberg Weltmarktführer ist. Es war bisher in zwei Sparten aufgeteilt - Lackierroboter und große Lackieranlagen. Die Trennung habe Dürr schwerfällig gemacht, erklärte Weyrauch. Mit der Verschmelzung zur Division Automotive wolle das Unternehmen die Kunden effizienter aus einer Hand bedienen. Damit einhergingen schlankere Führungsstrukturen. „Aber uns geht es jetzt nicht darum, Mitarbeiterkapazitäten einzusparen“, sagte Weyrauch. Das Kerngeschäftsfeld mit 2 Mrd. Euro Jahresumsatz hat rund 7000 Beschäftigte.