Dürr sieht sich auf Kurs zu Jahreszielen
dpa-afx Bietigheim-Bissingen
Die weltweite Konjunkturerholung treibt den Maschinen- und Anlagenbauer Dürr an. Im dritten Quartal schnellten die Aufträge weiter nach oben. Insbesondere die Holzbearbeitung florierte. Der scheidende Konzernchef Ralf Dieter zeigte sich trotz Lieferkettenproblemen optimistisch und bekräftigte die im Juli erhöhte Jahresprognose.
„Wir steuern auf einen neuen Auftragsrekord zu“, sagte der Manager laut Mitteilung am Donnerstag in Bietigheim-Bissingen. Auch für das vierte Quartal stimmten die Perspektiven, und Dürr sei in einer guten Ausgangsposition „für weiteres profitables Wachstum in 2022“. An der Börse kamen die Nachrichten gut an. Die Dürr-Aktien kletterten mit zeitweise knapp 5% Plus auf den höchsten Stand seit Mitte September. Am frühen Nachmittag legte der Kurs noch um rund eineinhalb Prozent zu.
Baader-Analyst Peter Rothenaicher lobte in einer ersten Einschätzung den Auftragseingang. Die Erholung der Umsätze lasse zwar noch zu wünschen übrig, die Entwicklung der Margen sei aber solide. Auch Goldman-Experte William Turner äußerte sich positiv. Der Hersteller von Fahrzeuglackieranlagen habe ein solides Zahlenwerk präsentiert, schrieb er. Die Profitabilität sei dabei etwas höher als erwartet ausgefallen.
Dürr hatte 2020 unter der Corona-Pandemie gelitten und einen Verlust eingefahren, doch inzwischen scheint die Krise immer mehr abgehakt.
Nach einem zunächst noch zögerlichen Auftakt hatte das Management im zweiten Quartal auch dank anziehender Aufträge seine Ziele angehoben. Im vergangenen dritten Quartal zog Dürr weitere Bestellungen an Land, der Auftragseingang klettert um knapp 33% im Vergleich zum Vorjahr. Den größten Beitrag lieferte dabei die Holzbearbeitungstochter Homag.
Mit einem Auftragseingang von fast 3,3 Mrd. Euro per Ende September erscheine inzwischen hier das obere Ende der für das Jahr prognostizierten Zielspanne erreichbar, sagte Dürr-Chef Dieter. Diese liegt bei 4 bis 4,2 Mrd. Euro.
Der Umsatz stieg von Juli bis September um knapp 11% auf rund 901 Mill. Euro. Damit beschleunigte Dürr sein Wachstum im Vergleich zu den vorangehenden beiden Quartalen, in denen sich noch die Auftragsflaute des Vorjahres stärker bemerkbar gemacht hatte. Inzwischen hätten sich die Absatzmärkte aber „weitgehend vom Coronaschock erholt“, hieß es vom Konzernlenker. Neben guten Geschäften bei Homag erlebte Dürr auch in der Lackierrobotertechnik und der Auswuchttechnik im dritten Quartal Auftrieb.