Durchbruch der E-Mobilität lässt auf sich warten

Schwaches viertes Quartal für Pkw - Marktanteil von E-Autos soll sich 2019 auf 2 Prozent verdoppeln

Durchbruch der E-Mobilität lässt auf sich warten

igo Stuttgart – Der Benziner-Motor ist der Gewinner des Autojahres 2018 in Europa. In den fünf größten europäischen Märkten gingen die Neuzulassungen von Diesel-Pkw 2018 um 19 % zurück, der Marktanteil des Selbstzünders schrumpfte in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien um sieben Prozentpunkte auf 37 %. Das zeigen aktuelle Zahlen des europäischen Branchenverbands Acea.Dagegen legten die Neuzulassungen von Benzinern um 12 % zu, der Marktanteil stieg von 49 % auf 55 %. Noch stärker war das Plus mit 37 % bei E-Autos. Allerdings stieg der Marktanteil lediglich von 0,7 % auf 0,9 %. Autoexperte Peter Fuß vom Beratungsunternehmen EY glaubt nicht, dass der absolute Absatz von E-Autos 2019 deutlich steigt. Dazu fehlten weiterhin bezahlbare und tatsächlich erhältliche Elektromodelle sowie Ladeinfrastruktur. “Zwar rechnen wir mit einem noch dynamischeren Absatzwachstum als 2018, der Marktanteil dürfte aber dennoch in den fünf größten Märkten höchstens etwa 2 % erreichen. Der Durchbruch steht also weiter aus”, so Fuß.Fuß rechnet auch beim Diesel mit weiteren Rückgängen. Neben Fahrverboten trage dazu auch ein ausgedünntes Diesel-Angebot der Hersteller bei. “Die sinkende Bedeutung des Diesel-Antriebs hat massive negative Folgen für die CO2-Emissionen der Neuwagenflotte”, so Fuß. Bereits 2017 war der Flottenausstoß von Neuwagen in der EU erstmals seit 2009 wieder gestiegen, auf 118,5 Gramm. Zahlen für 2018 liegen noch nicht vor. Im Dezember einigten sich die EU-Gesetzgeber auf eine weitere Reduktion der Emissionen bis 2030 um 37,5 % (vgl. BZ vom 19.12. 2018). “Die sehr ambitionierten Vorgaben der EU werden – wenn überhaupt – nur noch über einen erheblichen Anstieg der Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen zu erreichen sein”, so Fuß.In Westeuropa waren die Neuzulassungen 2018 mit 14,2 Millionen Fahrzeugen um 0,8 % rückläufig. Für 2019 wird angesichts einer nachlassenden Konjunktur und Risiken wie dem Brexit mit Stagnation gerechnet. Der US-Markt wuchs leicht um 0,5 % auf 17,2 Millionen Pkw und Transporter, während der chinesische Markt mit einem Minus von 3,8 % erstmals in drei Jahrzehnten rückläufig war. In Europa wurde den Herstellern das schlechte vierte Quartal zum Verhängnis. Per Ende September hatte der Neuwagenabsatz noch 3 % über dem Vorjahr gelegen. Im Schlussquartal brachen die Verkäufe dann um 7 % ein, was vor allem an der Umstellung auf den neuen Prüfzyklus WLTP lag.