Dürr setzt in China und USA auf Modernisierungen

Service-Geschäft soll wachsen - Keine Brexit-Sorge

Dürr setzt in China und USA auf Modernisierungen

igo Stuttgart – Der Anlagenbauer Dürr ist mit seinen Geschäften im zweiten Quartal zufrieden, wie Vorstandschef Ralf Dieter und Finanzvorstand Ralph Heuwing am vergangenen Freitag bei der Kapitalmarktkonferenz des Konzerns sagten. Dürr erwarte durch den bevorstehenden Ausstieg Großbritanniens aus der EU keine operativen Rückschläge – der direkt dort erwirtschaftete Umsatz entspreche 4 % der Gesamterlöse, die 2015 bei knapp 3,8 Mrd. Euro lagen. Im Mittelpunkt der Konferenz standen vielmehr die Pläne Dürrs, das Geschäft mit Umbauten und Modernisierungen von älteren Lackieranlagen für die Automobilindustrie künftig auszubauen.In China entfallen derzeit 25 % des Geschäftsvolumens auf Service und Modernisierung, wie ein Sprecher sagte. Zunächst wolle Dürr diesen Anteil auf 30 bis 40 % steigern. Während in China nach der Finanzkrise die Nachfrage nach neuen Lackierereien sehr hoch gewesen sei, habe diese sich mittlerweile normalisiert. Durch den Ausbau des Modernisierungs- und Service-Geschäfts könne dieses geringere Wachstum kompensiert werden. Im Gesamtkonzern entfallen derzeit 58 % des Geschäftsvolumens auf das Service- und Modernisierungsgeschäft.Den Analysten der Commerzbank zufolge sind in den USA 75 % aller Lackierereien älter als 20 Jahre, in Europa seien es 62 %. Mit der Modernisierung einer entsprechenden Lackieranlage bei General Motors in Schanghai habe Dürr 2015 gezeigt, dass der Konzern gut aufgestellt sei, um von der Automobilindustrie als Partner für solche Projekte herangezogen zu werden. Ein großer Vorteil dabei sei die internationale Präsenz des Konzerns. Das Geschäftsfeld habe 2015 für 29 % der Konzernumsätze gestanden, 2008 seien es noch 15 % gewesen.