Dürr spürt nichts von China-Flaute
igo Stuttgart – Der Anlagen- und Maschinenbauer Dürr profitiert in China zunehmend vom Geschäft mit heimischen Autobauern. “Der Auftragseingang war im dritten Quartal von einem hohen Niveau in China geprägt”, sagte Vorstandschef Ralf Dieter. Daran hatten chinesische Hersteller einen “ungewöhnlich hohen Anteil”, so Dieter. Beim wichtigen Kunden Volkswagen sei bisher kein “verändertes Verhalten uns gegenüber” wegen des Abgasskandals zu erkennen, so Dieter in einer Telefonkonferenz. Dürr macht rund 10 % des Umsatzes mit dem VW-Konzern.Dürr ist Marktführer bei Lackieranlagen, ist aber auch in der Abgastechnik tätig und baut Auswucht- und Reinigungsanlagen. Im Oktober 2014 hatte Dürr zudem den Holzmaschinenhersteller Homag übernommen, um sich breiter aufzustellen.Nach neun Monaten liegt der Konzern über Plan und passte seine Umsatzziele entsprechend an. Für 2015 werden nun bis zu 3,7 Mrd. Euro erwartet und damit 200 Mill. mehr als zuvor. Der operative Gewinn (Ebit) soll im zweistelligen Millionenbereich wachsen. Die operative Marge werde, wie schon zuvor erwartet, 7 % bis 7,5 % betragen.2014 hatte Dürr bei einem Umsatz von 2,6 Mrd. Euro eine Rendite von 8,6 % erzielt. Die nun erwartete geringere Rendite ist auf die weniger profitable Homag zurückzuführen, die 2015 erstmals komplett einfließt. Der Konzerngewinn dürfte ebenfalls höher ausfallen als ursprünglich angenommen, sagte Dieter in einer Telefonkonferenz. Für 2016 seien bereits große Teile des Umsatzes schon gesichert.An der Börse legte die im MDax enthaltene Dürr-Aktie um 2,8 % auf 78,90 Euro zu. Analysten hatten weniger positive Zahlen erwartet.Im dritten Quartal setzte Dürr mit 988 Mill. Euro 70 % mehr ab als im Vorjahresquartal. Das Ebit stieg vor Sondereffekten um 38,4 % auf 83,9 Mill. Euro, der Gewinn legte um 35,4 % auf 57,4 Mill. Euro zu.Den Umsatz steigerte Dürr dabei in allen fünf Geschäftsbereichen. Der Auftragseingang war bei Lackierereien sowie bei Auswucht- und Reinigungsanlagen jedoch rückläufig. Für den Homag-Zukauf fielen im dritten Quartal Belastungen aus der Kaufpreisallokation von 2,1 Mill. Euro an. Die Sondereffekte hatten im ersten Quartal den Höhepunkt erreicht und sich dann normalisiert.