E-Auto-Plänen der EU fehlt das Geld

In der Batterietechnologie dominiert Asien - Aufholjagd soll mit schmalem Portemonnaie glücken

E-Auto-Plänen der EU fehlt das Geld

Mit ihrem “Batteriegipfel” hat die EU-Kommission den Startschuss zur Aufholjagd gegeben. Noch dominieren indes Firmen aus Asien die Energiespeicherproduktion. Die Investitionsbereitschaft der EU steht zudem in keinem Verhältnis zu den erwarteten Kosten.Von Sebastian Schmid, FrankfurtNachdem in den vergangenen Wochen praktisch alle großen westlichen Autohersteller neue Elektroautopläne vorgestellt haben, rückt der Fokus nun wieder darauf, wie sichergestellt werden kann, dass es die alternative Antriebstechnologie vom Reißbrett oder CAD-Systemen der Hersteller bis auf die Straße schafft. Eine wesentliche Schwierigkeit sind die Ladestationen. Hier kommt die Branche zumindest so weit in die Gänge, dass ein Zusammenschluss von Herstellern zunächst ein Basisnetz von Schnellladestationen in Europa zeitnah aufbauen will.In der Energiespeicherproduktion verlässt man sich derweil auf externes Know-how. EU-Energiekommissar Maros Sefcovic rechnet damit, dass der Markt für Auto-Energiespeicher bis Mitte des kommenden Jahrzehnts rund 250 Mrd. Euro groß wird. “Ich bin nicht gewillt, den Markt den Wettbewerbern zu überlassen”, betonte Sefcovic am Mittwoch in Brüssel. Während Europa bei den Patenten mit einem prozentual zweistelligen Anteil vorne dabei bleibt, ist dies in Bezug auf die Produktion von Lithium-Ionen-Zellen indes längst geschehen. Hier dominieren weltbekannte Hersteller wie Panasonic, LG oder Samsung – gemein haben sie, dass sie allesamt aus Asien stammen. Der Rest der Welt spielt in der Zellproduktion für die Automobilindustrie bislang praktisch keine Rolle (siehe Grafik).Der “Batteriegipfel” mit 40 Firmenvertretern aus Auto-, Chemie- und Technologiebranche unter Schirmherrschaft der EU-Kommission habe einen Konsens erzielt, dass ein Ökosystem für die Akkuproduktion in Europa daher aufgebaut werden müsse, berichteten Teilnehmer. Wie die Nachrichtenagentur Reuters aus Kreisen erfahren hat, plant die EU zudem, den Druck auf die Autobauer mit noch wesentlich strengeren CO2-Emissionszielen weiter zu erhöhen. Bis 2030 soll der CO2-Ausstoß der Autoflotten so um bis zu 35 % gedrückt werden.Um die Elektromobilität zu fördern, will die EU laut Reuters 800 Mill. Euro zur Verfügung stellen, mit denen Ladestationen ausgebaut werden sollen. Ferner sollen 200 Mill. Euro in die Entwicklung der Batterietechnik fließen. In Relation zu den erwarteten Kosten eines Umstiegs von Verbrennern auf E-Autos sind dies indes nur symbolische Beiträge. Die Analysten von Morgan Stanley haben die Infrastrukturkosten berechnet und kommen für Europa auf mehr als 600 Mrd. Dollar bis 2040.