E-Commerce in Deutschland wächst weiter zweistellig
ste Hamburg – Der Verkauf von Waren über das Internet nimmt weiterhin kräftig zu. Der Bruttoumsatz im deutschen E-Commerce ist auch 2017 zweistellig – um 10,9 % auf 58,5 Mrd. Euro – gewachsen. Für 2018 rechnet der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (BEVH) mit einer Steigerung um 9,3 % auf 63,9 Mrd. Euro.Im gesamten Online- und Versandhandel mit Waren und Dienstleistungen wurden im vorigen Jahr brutto 78,1 Mrd. Euro erlöst, ein Plus von 7,9 (i.V. 10,8) %. Der E-Commerce sei weiterhin der wesentliche Wachstumstreiber, sagte Gero Furchheim, BEVH-Präsident und Vorstandssprecher des südhessischen Möbelversandhändlers Cairo, vor Medienvertretern. Der Verband hatte für 2017 ein Wachstum von 11 % prognostiziert. Der reine E-Commerce-Umsatz stehe erstmals für jeden achten Euro im deutschen Einzelhandel.Auf den klassischen Versandhandel per Telefon oder Brief entfielen 2017 rund 3,7 (4,4) Mrd. Euro, so dass die vom BEVH vertretene Branche – Versand von Waren im E-Commerce und klassischen Versandhandel – auf ein Bruttoumsatzwachstum von 8,8 % auf 62,2 Mrd. Euro kommt. Hinzu kommen knapp 16 (15,3) Mrd. Euro für Dienstleistungen wie Bahn- und Flugtickets, Konzertkarten und Reisen.Die höchsten Umsätze im E-Commerce machten mit 27,9 Mrd. Euro (+4,4 %) auch 2017 Online-Marktplätze wie Amazon und Ebay. Das stärkste Wachstum entfiel laut BEVH mit 26,2 % auf gut 8,7 Mrd. Euro aber auf Versender, die ihre Heimat im stationären Handel haben. Mit Web-Exzellenz sei der Fachhandel in der Lage, sowohl neben als auch in Kooperation mit Marktplätzen zu wachsen. Der Handel könne sich auch ohne den Ruf nach staatlicher Regulierung behaupten.BEVH-Hauptgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer betonte, der Trend zur Verödung der Innenstädte und dem Rückzug des Einzelhandels sei nicht auf die wachsende Bedeutung des E-Commerce zurückzuführen, sondern habe soziografische und volkswirtschaftliche Ursachen. Er unterstrich ferner die zunehmende Bedeutung des Online-Handels abseits der Ballungsräume. Der BEVH sieht unter Berufung auf eine Studie im Online-Handel und der Zunahme von Paketzustellungen auch nicht die Ursache für einen möglichen Verkehrskollaps in Metropolen.