Easyjet erhöht Ausschüttungsquote

Schwacher Euro belastet - Desinteresse an Air Berlin

Easyjet erhöht Ausschüttungsquote

hip London – Der britische Billigflieger Easyjet will die Ausschüttungsquote um ein Viertel erhöhen. Wie der Ryanair-Rivale bei Bekanntgabe der Geschäftszahlen für das Ende März abgelaufene erste Halbjahr mitteilt, sollen künftig 50 (bislang: 40) % des Ergebnisses nach Steuern an die Aktionäre ausgekehrt werden, vorausgesetzt, die Hauptversammlung stimmt zu. Trotz der in den Medien ausführlich behandelten “externen Ereignisse” habe die FTSE-100-Gesellschaft in den sechs Monaten eine “robuste” finanzielle Performance gezeigt, sagte Chief Executive Carolyn McCall. Spekulationen über ein Interesse an Air Berlin erteilte sie eine Absage. “Wir sind keine Airline, die andere übernimmt”, sagte McCall der “Wirtschaftswoche”. “Dann müssten wir schneller wachsen als geplant. Und dafür sehe ich derzeit keinen Grund.”Zu konstanten Wechselkursen ging das Vorsteuerergebnis von Easyjet von 7 Mill. auf 5 Mill. Euro zurück. Real bescherte der schwache Euro den Briten auf dieser Ebene einen Verlust von 24 Mill. Euro. Der währungsbereinigte Rückgang des Umsatzes pro Sitz um 4,3 % wurde durch um 4,3 % niedrigere Kosten wieder aufgewogen. Die Analysten von Liberum Capital leiten daraus ab, dass die Fluggesellschaft auch weiterhin vom niedrigen Kerosinpreis profitiert, obwohl sie sich zu höheren Kursen abgesichert habe als die Konkurrenz.Die Terroranschläge in Brüssel und in der Türkei haben der Reiselust der europäischen Verbraucher keinen großen Dämpfer versetzt – so wenig wie das Massaker an britischen Touristen im tunesischen Sousse im vergangenen Sommer. Tatsächlich ist der Markt – europäische Kurzstrecken – im Berichtszeitraum um 6,4 % gewachsen. Die Tickets verbilligten sich im Vorjahresvergleich im Schnitt um 6 %. Easyjet konnte dank eines harten Kostenregimes die Marge halten. McCall geht davon aus, für das Gesamtjahr steigende Passagierzahlen, mehr Umsatz und einen höheren Gewinn berichten zu können.