Luftfahrt

Easyjet vermeidet Ergebnisausblick

Der britische Low-Cost-Carrier Easyjet sieht allmählich Licht am Ende des Horizonts. Die spürbare Belebung des Sommerreiseverkehrs, nachdem die Regierung wichtige europäische Urlaubsländer auf die grüne Liste gesetzt hat, macht die Fluggesellschaft...

Easyjet vermeidet Ergebnisausblick

hei Frankfurt

Der britische Low-Cost-Carrier Easyjet sieht allmählich Licht am Ende des Horizonts. Die spürbare Belebung des Sommerreiseverkehrs, nachdem die Regierung wichtige europäische Urlaubsländer auf die grüne Liste gesetzt hat, macht die Fluggesellschaft zuversichtlich für das laufende vierte Geschäftsquartal. Das Management plant nun für die Monate Juli bis September insgesamt mit 60% der Kapazität des Vorkrisenjahres 2019 nach nur 17% im abgelaufenen Vierteljahr. Nach Aufhebung der Quarantänepflicht für geimpfte Reiserückkehrer nach Großbritannien am 8. Juli seien die Buchungen stark gestiegen, so Easyjet. Die Airline fuhr das Flugangebot für Spanien, Griechenland, Portugal und Zypern hoch, die im britischen Corona-Ampelsystem gelb eingestuft sind.

Im dritten Quartal war die Lage dagegen noch ähnlich düster wie im Pandemiejahr 2020, als die erste Infektionswelle den Flugverkehr im April und Mai nahezu vollständig zum Erliegen gebracht hatte. Bei einem Konzernumsatz von 213 Mill. Pfund fiel ein Verlust vor Steuern von 318 Mill. Pfund an nach einem Fehlbetrag von 347 Mill. Pfund im Vorjahresquartal. CEO Johan Lundgren betonte dennoch, dass Easyjet „die anhaltenden Herausforderungen der Pandemie erfolgreich gemeistert“ habe. So sei es gelungen, durch operative Flexibilität die Nachfrage aufzugreifen, während gleichzeitig die Kostensenkung vorangetrieben und der Mittelabfluss eingedämmt wurde.

Easyjet hat in der Krise bisher insgesamt 5,5 Mrd. Pfund aufgenommen. Per Ende Juni lag die Nettoverschuldung bei 2 Mrd. Pfund, die liquiden Mittel werden mit 2,9 Mrd. Pfund angegeben. Durch ein „diszipliniertes Kapazitäts- und Cash-Management“ konnte der Mittelabfluss im Quartal auf 55 Mill. Pfund eingegrenzt werden. Die Fixkosten plus Investitionen beliefen sich den Angaben zufolge auf durchschnittlich 34 Mill. Pfund pro Woche und konnten damit unter der im ersten Geschäftsquartal abgegebenen Prognose von 41 Mill. Euro gehalten werden. Insgesamt hat Easyjet für das Geschäftsjahr Einsparungen von 500 Mill. Pfund avisiert. Eine Ergebnisprognose wollte das Unternehmen aufgrund der Unsicherheiten der Pandemie nicht geben. Die Aktie kletterte an der Londoner Börse in der Spitze um mehr als 4% auf 802 Pence, gab aber im Verlauf ihre Gewinne wieder ab und oszillierte um den Vortagesschluss. Im Laufe des Tages war auch bekannt geworden, dass das britische Hohe Gericht eine Klage von Airlines und Reiseveranstaltern gegen das staatliche Ampelsystem zur Risikoeinstufung von Reiseländern in der Corona-Pandemie abgewiesen hat. Das Verkehrsministerium habe nicht ungesetzlich gehandelt, und die Regierung müsse nicht ausführlicher über ihre Entscheidungsgründe informieren, stellte das Gericht fest.

Unterdessen nehmen die Pläne der Gesellschaft für den Hangar am Hauptstadtflughafen BER weiter Gestalt an. Die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) und Easyjet haben nun einen entsprechenden Pachtvertrag unterschrieben, wie beide Seiten mitteilten. Im Herbst dieses Jahres beginnen die Bauarbeiten. Ab Anfang 2023 sollen dann die Wartungsarbeiten in dem Terminal anlaufen. Der 10000 Quadratmeter große Hangar soll groß genug sein, um dort vier Flugzeuge des Typs Airbus A321 gleichzeitig zu warten.

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